altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Carl Conrad Kühn/Köhn

Verschneider, Operateur, Partikulier

Sterbedatum:
02.12.1836
Konfession:
evangelisch
Ort:
Salzwedel/Perver
Standort:
Pfarrhaus St. Georg
GPS:
11.163095 - 52.842251

Beschreibung
Zustand
:
Die aus Sandstein gefertigte Grabplatte wurde in mehrere rechteckige Teilstücke zerschlagen.

Dekor:
Die Platte trägt eine vertiefte Inschrift.

Inschrift:

… (1)766,
…(verheiratet am 2. Dezem)ber 1794

… (Helene Charlotte Friederik)e Prigge,
… 1836


Anmerkung:
Der an Entkräftung verstorbene Carl Conrad Kühn hinterließ neben seiner Ehefrau drei Söhne. Bei seinem Ableben wurde er im Kirchenbuch von Perver/St. Georg als „Particulier (= Privatmann/Rentner)“ bezeichnet. Kühn wurde am 13. Juni 1766 in Werben als Sohn des dortigen Bürgers und Gastwirts, Schneider- und Gildemeisters Johann Georg Kühn/Köhn und dessen Ehefrau Margarethe Charlotte Prigge geboren. Am 2. Dezember 1794 ging er in der St. Georgskirche im Perver vor Salzwedel die Ehe mit Helene Charlotte Friederike Prigge (* Perver 18. Juni 1777 † Perver 3. Oktober 1846, Entkräftung, 2 Söhne), einer Tochter des „königlichen Chatreurs“ Johann Christian Prigge und dessen zweiter Ehefrau Friederica Ludovica geb. Wiesenhaber, ein.
Johann Christian Prigge und Margarethe Charlotte Kühn geb. Prigge wurden in Havelberg als Kinder des Bürgers, Gastwirts, Gilde- und Schneidermeisters Johann Albrecht Prigge geboren. Demzufolge entstammten die Ehefrau und die Mutter des Verstorbenen ein- und derselben Havelberger Familie.
Bei der Heirat von Johann Christian Kühn mit Catharina Sophia Euphrosine Elisabeth Grothe wurden der Bräutigam und dessen Vater Carl Conrad Kühn als „Operateur“ bezeichnet.
Eine umfangreiche Deszendentenliste der Familie Kühn (Ersterwähnung in Behrendorf bei Werben im 15. bzw. Anfang des 17. Jahrhunderts) ist abgedruckt in „Genealogisches Handbuch bürgerlicher Familien“, 13. Band, G. A. Starke Görlitz 1907, S. 347 – 360. Hierin wird der Proband auch als Verschneider betitelt. Die in der Liste veröffentlichten Daten und Angaben sollten jedoch anhand der Kirchenbücher überprüft werden.

Lage:
Für den Bau der Terrasse am westlichen Giebel des Pfarrhauses der St. Georgs-Kirche wurden mehrere Grabplatten zerschlagen und als Bodenplatten verwendet. Einige dieser Plattenfragmente liegen mit der Schriftseite nach unten, so dass bisher nur ein Fragment eindeutig diesem Grabstein zugeordnet werden konnte.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2023