altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Susanna Nachtigal

Kütze

Ehefrau des Archidiakons

Sterbedatum:
29.05.1664
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Marienkirche
GPS:
11.860810 - 52.605590

Beschreibung
Zustand
:
Die Ränder der Sandstein-Grabplatte sind stark lädiert. Ferner wird sie an der unteren Seite teiweise von einem Gestühl verdeckt.

Dekor:
Die Platte trägt eine vertiefte Inschrift.

Inschrift:
Anno 16 64 D(en)
29 MAY ist die Ehr:
(V)ND TVGENDSAHME
FRAW Susanna Kütze
H. JOAchimi NAchtiGA(l)
(ge)wesenen ARCHID...
ALHIE ZU ST. MARI(EN)
(na)chGelAßene witwe
... Gott seelig EntschlAf(en)...

(GN)ADIG sey

Anmerkung:
Eine Beschreibung des Grabsteins aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg wurde abgedruckt in „Die Kunstdenkmale der Stadt Stendal, Textteil“, Mitteldeutscher Verlag 2020, S. 227: „155. (K58) Kütze, Susanne, Frau des Archidiakonus Joach. Nachtigal. † im Mai?. Stein unvollständig. Südkapelle. 74J.“ Einzig die genannte Lage des Denksteins weicht von dem erfassten Befund ab.
Da die Sterberegister der Marienkirche erst im Jahre 1720 einsetzen, stehen zur genealogischen Recherche lediglich die Taufregister zur Verfügung. Demnach lassen „Joachimus Nachtigal Diaconi der Kirche St. Mariæ“ und seine Ehefrau Susanne Kuetzen sechs Kinder in der Marienkirche taufen:
1) Tobias ~ 8. März 1616,
2) Johannes ~ 24. Juni 1617,
3) Christianus ~ 5. Oktober 1619,
4) Gertrutis ~ oD? (lat. Notiz) 1622 (gest. mit 105 Jahren lt. lat. Zusatz im Taufreg.),
5) Benedictus ~ 25. Januar 1623 und
6) Daniel ~ "Die omnium Sanctorum" 1625.
Die erst 1619 einsetzenden Taufregister der Jacobi-Kirche lassen eine Suche nach weiteren Kindstaufen vor der Amtszeit an der Marienkirche nicht zu.
Vgl. Czubatynski „Evangelisches Pfarrerbuch für die Altmark“, S. 245. Demnach studierte der aus Stendal gebürtige Joachim Nachtigal (Luscinius) ab 1601 an der Universität Frankfurt/Oder. Von 1613 bis 1617 war er Pastor an der Jacobi-Kirche in Stendal. Anschließend bis zu seinem Tod im Jahre 1626 amtierte er als Pastor der Marienkirche. Vor 1616 ging er die Ehe mit Susanne Kütze ein.

Lage:
Die Grabplatte dient als Bodenplatte in einer Seitenkapelle des südlichen Chorumganges.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2024