Beschreibung
Zustand:
Im oberen Bereich sind auf der Oberfläche der Sandsteinplatte einige Abplatzungen zu verzeichnen.

Dekor:
Die Grabplatte besitzt eine gekerbte Umrandungslinie und eine vertiefte Inschrift, die durch gekerbte, waagerechte Linien in Abschnitte unterteilt wird.

Inschrift:
Unter diesem Steine ruhet
der entseelte Körper
des
Herrn Friedrich Andreas Krause
Kaufmanns und GildeMeisters
der Gewandschneider Gilde hiesiger Altstadt
Er ward den 21ten November 1731 zu Braunschweig
gebohren, verheiratete sich den 8ten May 1759
mit Maria Elisabeth Krüger
lebte mit ihr in einer glücklichen Ehe
36 Jahr 2 Monat 8 Tage
und ward Vater von 2 Söhnen und 4 Töchtern
Seine ihm zur Seite schlummernde Gattin
gieng ihm am 26ten December 1795 in einem
Alter von 61 Jahren 2 Tagen in die Ewigkeit voran.
Er selbst starb den 16ten Aprill 1800
in einem Alter von 68 Jahren
4 Monaten und 25 Tagen.
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Seine Familie verlohr an ihm einen treuen
Vater und Versorger, die ganze Stadt einen
sehr thätigen und erfahrnen Bürger; und die
Menschheit ein sehr achtungswürdiges Mitglied.
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Sein Andenken lebt in danckbarer Erinnerung
und alle Redlichen unserer Stadt segnen
seine Asche.

Anmerkung:
Der Bürger und Gewandschneider Friedrich Andreas Krause „in der Radestrasse“ starb laut Kirchenbuch der Marienkirche erst am 26. April 1800 und wurde am „30. ejusdem in hiesiger Kirche“ begraben. Beim Ableben seiner am 26. Dezember 1795 an Schlagfluss verstorbenen Frau Maria Elisabeth Krüger (* 30. November 1734) wurde Krause auch als Brauer bezeichnet. Zum Begräbnis der Ehefrau findet sich im Sterberegister die Notiz: „den 29ten des Abends ist diese Leiche in hiesiger Kirche beerdiget“.
Ebenfalls in der Marienkirche fand 1759 die Eheschließung statt: „Der WohlEhrenfeste und Großachtbare Herr Johann Friederich Andreas Krause Bürger und Kauff = und Handelsmann auch Gewandschneider u. Brauer-Gilde-Verwandter hiesiger Altstadt, Herrn Barthold Krausen, weyland Bürgers u. Kauff= und Handelsmanns in Braunschweig nachgelaßener eheleiblicher Sohn. Mit der Viel Ehr = und Tugendbelobten Jungfer Maria Elisabeth Krügern, Herrn Joachim Heinrich Krügers, weyland Bürgers, Kauff= und Handelsmanns, auch Gewandschneider und Brauer=Gilde-Verwandten hiesiger Altstadt nachgelaßenen eheleiblichen Jungfer Tochter. (…) im Hause copuliret d. 8. Maji.“
Vgl. auch Enders „Die Altmark“, Berliner Wissenschaftsverlag 2008, S. 1034: „(…). In Salzwedel brachten von 50 Kaufleuten zwei Drittel einen Anteil zur Anleihe auf. Von denen können aber nur acht mit einem Vermögen von 80.000 Francs als wohlhabend bezeichnet werden, darunter Anton Specht, Wilhelm Krüger, Johann H. Krause und Sebastian Biltz. Johann Heinrich Krause war Ende des 18. Jahrhunderts Gewandschneider und Rendant des kgl. Wollmagazins. Ein anderes, wohl älteres Mitglied dieser Familie war der Altstädter Kaufmann und Brauer Friedrich Andreas Krause. Als Besitzer von fünf (1773) bzw. sieben (1790) innerstädtischen Grundstücken zahlte er den höchsten Servissatz aller Gewerbetreibenden dieser Stadt.“

Lage:
Die Grabplatte steht innerhalb des runden, romanischen Turmstumpfes vor dem vermauerten ehemaligen Zugang zum Kirchenschiff.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2024