altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Anna Martha Siedmann

Tochter des Mühlenbesitzers

Sterbedatum:
29.07.1891
Konfession:
evangelisch
Ort:
Jeetze
Standort:
Kirchhof
GPS:
11.420952 - 52.742155

Beschreibung
Zustand
:
Die Bekrönung des Grabsteins (vermutlich ein Kreuz) wurde abgetrennt. Aufgrund der Oberflächenverwitterung kann die Inschrift der Rückseite nicht mehr entziffert werden. Teile der überstehenden Deckplatte sind abgebrochen. Die Glasplatte befindet sich trotz ihrer Zersplitterung noch fast vollständig vor dem Textfeld.

Dekor:
Der quaderförmige Grabstein fußt auf einem treppenartigen Sockel und schließt nach oben mit einer überkragenden Platte ab. Auf der Vorderseite befindet sich in einer rechteckigen Vertiefung das von einer Glasplatte abgedeckte, vermutlich aus Papier (oder einer Folie) hergestellte Textfeld mit einer goldfarbenen Schrift. Auf der Rückseite wurde eine vertiefte Inschrift eingearbeitet. Aus der Deckplatte ragt mittig ein Eisenzapfen heraus, an dem die Bekrönung befestigt war. Ob es sich dabei um das neben dem Grabstein liegende Sandsteinkreuz handelt, ist fragwürdig, da der darauf erhaben vermerkte Leichentext „Jesaia 55, 8. 9.“ inhaltlich nicht zu einem verstorbenen Kind passt.

Inschrift Vorderseite Kreuz:
Jesaia 55, 8. 9.

Rückseite Kreuz:
Ruhe sanft!

Vorderseite Grabstein:
Hier ruhet in Gott
Martha
Siedmann
,
geb. d. 23. Jan. 1884,
gest. d. 29. Juli 1891.

Rückseite Grabstein:








Anmerkungen:
Anna Martha Siedmann kam mit ihrem Zwillingsbruder Willi Ferdinand am 23. Januar 1884 in Jeetze zur Welt. Ihre Eltern, der Mühlenbesitzer Heinrich Ferdinand Siedmann (* 21. Mai 1831, Sohn des Kossaten Johann Conrad Siedmann und der Anna Dorothea geb. Fehse in Jeetze) und Anna Elisabeth Muhl (Tochter des Grundsitzers und Mühlenbesitzers Andreas Muhl und dessen Ehefrau Anna Elisabeth Tanger in Jeetze), hatten am 20. Juni 1876 die Ehe geschlossen. Bereits sieben Wochen vor der Geburt des Zwillingspärchens am 3. Dezember 1883 starb der Kindsvater an „Nervenfieber (Typhus)“. Die Witwe Anna Elisabeth Muhl ging daraufhin am 26. Juni 1885 eine zweite Ehe mit dem angehenden Mühlenbesitzer und Mühlenmeister in Jeetze August Otto Theodor Pfeffer, Sohn des Mühlenbesitzers und Mühlenmeisters in Lohne Johann Friedrich Pfeffer und der Johanne Dorothea geb. Fettback, ein.

Lage:
Der Grabstein steht auf dem Kirchhof nördlich des Kirchturmes. Im nordwestlichen Sektor des aufgelassenen Friedhofes hat sich eine Vielzahl von Grabsteinen (Ende 19. / Anfang 20. Jahrhundert) erhalten.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2019