altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Anna von Eickstedt

von Dequedt

Edelfrau

Sterbedatum:
00.00.1597
Konfession:
evangelisch
Ort:
Baumgarten
Standort:
Kirche
GPS:
11.869188 - 52.668811

Beschreibung
Zustand
:
Die Ecke links unten der Grabplatte aus Sandstein ist abgebrochen und mit Mörtel wieder angefügt worden.

Dekor:
Der erhabene Rand mit gekerbter Inschrift umrahmt das Relief einer adeligen Dame, die mit einer Haube, bodenlangem Kleid mit Halskrause und ebenfalls bodenlangem offenen Mantel bekleidet ist. Die vor dem Leib gefalteten Hände halten ein Buch. Zu beiden Seiten des Kopfes sind Wappen angeordnet, links das der Familie von Dequede (im Schild drei Ofengabeln ohne Stiel die zwei zu eins angeordnet sind, zwei Federn und mittig eine Ofengabel bilden die Helmzier). Der Schild des linken Wappens (von Arnstedt) zeigt eine Querteilung. Darauf sind diagonal drei Rosen angeordnet. Die Helmzier besteht aus einem Flügelpaar, wobei jeder Flügel mit jeweils drei Rosen dekoriert ist.

Schriftzugumlauf auf dem Rand:
ANNO CHRISTI 1597 AM ABENT CATHARINE VMB

11 VHR IST DIE EDLE VND EHRENTVGENTREICHE FRAW ANNA V. DEQVEDT CASPAR V. EICKSTEDTS EHELICHE

[HAUSFRAW(?) SELI]CH IM HERRN ENTSCHLAFFEN IM 24 IARE

IHRES [A]LTERS: JOH: 3 ALSO HAT GOT DIE WELT GELIEBET DAS ER SEINE EINGEBORN SOHN GAB

Anmerkung:
Caspar von Eichstedt war mit dem Gut in Baumgarten belehnt. Seine Ehefrau Anna geb. von Dequede war vermutlich eine Tochter derer von Dequede zu Deetz. Als ihre Mutter käme Margarethe geb. von Arnstedt in Frage, deren Grabstein mindestens bis1868 als Trittstein vor dem Pfarrhaus in Käthen lag. Ferner befand sich zur selben Zeit eine Truhe im Pfarrhaus: „Im Besitz des Herrn Superint. Cäsar zu Käthen befindet sich eine Truhe, die wahrscheinlich von dieser Edelfrau herrührt. Folgende vier Wappen sind an derselben angebracht: 1) v. Dequede; (daneben „B. V. D. 1569“) 2) v. Arnstedt; (Schräglinkebalken, mit drei Rosen belegt; Helm: zwei Adlerflügel, je mit drei Rosen pfahlweise belegt. „P. V. A.“ 3) v. Arnstedt (wie vor: „M. V. A.“) 4) v. Rundstedt; (S. V. A.“).“ (Vgl. Hildebrandt „Die Grabsteine und Epitaphien adliger Personen in und bei den Kirchen der Altmark“, Gardelegen 1868, S. 73f)
Die Grabplatte in Baumgarten wird auch erwähnt in: Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Kreis Stendal Land“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1933, S. 14. Von den Autoren wird sie an der nördlichen Turmwand liegend vorgefunden. Die Angabe der Namen der Verstorbenen und ihres Ehegatten werden fehlerhaft angegeben (Anna v. Quedt und Caspar Welckens).

Abmessungen:
1,01 m × 1,94 m

Lage:
Die Grabplatte befindet sich innerhalb der Kirche an der Nordwand direkt gegenüber dem Südportal. Sie steht auf einem kleinen Podest vor dem mit Backsteinen zugemauerten Nordportal. Die Ecke rechts unten wird vom Kirchengestühl verdeckt.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2017