altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Annelie Bokholt

Tochter einer Stendaler Lehnbürgerfamilie

Sterbedatum:
00.00.0000
Konfession:
evangelisch
Ort:
Hämerten
Standort:
Kirche
GPS:
11.986071 - 52.590173

Beschreibung:
Zustand:
Der obere Rand der Grabplatte aus Sandstein, auf dem das Sterbejahr genannt wurde, fehlt. Ein längerer Riss durchläuft diagonal die untere Hälfte. Hinzu kommen einige Blessuren. Dennoch sind Schrift und Symbolik sehr gut lesbar.

Dekor:
Eine betende junge Frau mit rückenlangem Haar, das mit einem Stirnband gehalten wird, ist stehend unter einem gotischen Spitzbogen als Ritzzeichnung dargestellt. Vor ihrem rechten Fuß steht ein Wappenschild, das drei Bücher mit verzierten Deckeln, die zwei zu eins angeordnet sind, zeigt. Eine gekerbte Linie trennt das Bild vom Rand der Grabplatte, der die Umschrift aus vertieften Minuskeln trägt.

Schriftzugumlauf auf dem Rand:
...
feria secunda a̅te simonis et jude
obiit a̅nelie filia
hans bokholtes c… aia rqescat i …

Anmerkung:
Die Grabplatte wird erwähnt in: Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Kreis Stendal Land“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1933, S. 99. Die Autoren datieren die Platte in die 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts.
Hans Bokholt steht im Kontext mit der erstmals 1433 in Stendal bezeugten Rats- und Lehnbürgerfamilie Buchholz, deren Mitglieder mit Einkünften aus etlichen umliegenden Dörfern belehnt waren. Ein Giese Buchholz wurde 1536 mit dem Besitz in Hämerten belehnt, wo die Familie bis zu ihrem Aussterben in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts auch ihren Wohnsitz nahm (vgl. Enders „Die Altmark“ S. 992ff u. a.).

Abmessungen:
0,99 m × 1,30 m

Lage:
Die Grabplatte liegt vor dem Altar. Ihr oberes Ende weist nach Westen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2017