altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Anna Maria Kaulbars

Kratze

Ehefrau des Bürgermeisters

Sterbedatum:
07.09.1680
Konfession:
evangelisch
Ort:
Gardelegen
Standort:
Marienkirche
GPS:
11.395096 - 52.524903

Beschreibung:
Zustand:
Die Grabplatte aus Sandstein ist vollständig erhalten.

Dekor:
Die Doppelgrabplatte besitzt zwei nebeneinanderliegende, ovale Textfelder mit erhabener Schrift, die von Lorbeerzweigen eingefasst werden. Die obere Hälfte eines jeden Ovals wird überragt von jeweils einer bildlichen Darstellung des bzw. der Verstorbenen (Kopf und Arme), der bzw. die mit einem Hemd bekleidet ist. In der Mitte greift die linke Person (Ehemann) die Hand der Rechten. Die beiden oberen Ecken der Grabplatte werden mit Blumensträußen dekoriert. Mittig zwischen den Köpfen ist eine Art Allianzwappen dargestellt. Der Schild ist vertikal geteilt und zeigt in der linken Hälfte einen nach links blickenden Fisch. Die rechte Hälfte ist nochmals vertikal geteilt. Das linke Viertel zeigt drei Rosen, die zwei zu eins angeordnet sind. Die beiden oberen Rosen befinden sich auf einem Querbalken. Das Recht Viertel enthält drei Wolfsangeln, die eins zu zwei angeordnet sind. Der Schild wird von drei Helmen bekrönt. Die Helmzier der beiden linken Helme besteht aus je einem Fisch. Die Fische schauen sich an. Den rechten Helm ziert eine Lilie. Die unteren Ecken der Grabplatte sind mit jeweils einer Rose geschmückt. Mittig am unteren Rand befindet sich ein Totenkopf über einem gekreuzten Paar Knochen. Auf dem Schädel steht eine Sanduhr. Unter jedem lorbeergefassten Textfeld befindet sich ein weiteres, kleineres Schriftfeld, welches den Leichentext wiedergibt.

Inschrift
linke Seite:

Der Edle,
Grossachtbahre,
Wollweise und Woll„
gelahrte Herr,
Hl. NICOLAUS Kauhlbarß
wolverdienter Eltester Burger„
meister der Stadt Gardelegen
ruhet alhier in Gott, welcher
am XIX Mart: des MDCLXXXIII
Jahres sanfft und seelig ent„
schlaffen, seines Alters
LXVI Jahr

Ps. 73. v. 25, 26.
HErr, wann ich nur dich habe, so fra„
ge nichts nach. Himmel vnd Erden
wann mir gleich Leib und Seel verschmacht
so bist du doch Gott allezeit meines hertze̅
trost vnd mein theil

rechte Seite:
Die Edle
Viel Ehr und Tu„
gendbegabte Frau
Fr. Anna Maria
Kratzen

Herrn NICOLAI Kauhl„
Barß
wolverordneten Bürger„
meisters der Stadt Gardelegen Ehe„
liebste ist am VII Septembris des
M DC LXXX Jahres in Gott dem
Herren sanfft und seelig ver„
storben ihres Alters
XLII Jahr und 1
Monat

Offenbar: S Joha̅n̅is C.XXI.V.7.
Wer überwindet, der wirt alles
ererben, Und ich werde sein Gott
sein, und er soll mein
Sohn sein:

Anmerkung:
Soltquellensien, Salzwedel St. Katharinen, Band 2, Teil 2, Seite 823 „Das Geschlecht derer Kaulbarsen hat sonderlich ... in und um Gardelegen in Ansehen gestanden, wie dann eines Amtmannes diesen Namens auf dem Kloster Neuendorf /Klötze), dann auch Nicolai eines Senatorii zu Gardelegen (der ein Schwiegervater des Tangermünder ... Caspar Guntzow, .. (Soldquellensien pagina 175.) ..... in 1660 Erwähnung .... in Christoph Schultzen der Stadt Gardelegen et Stendal 1668 (in Ruedemanns altmärkische historische Sachen pagina 345)....Meldung des Gardelegener Bürgermeisters Nicolai Kaulbars, der 1683 gestorben, seine Ehegattin Anna Maria Kratzen aber vor ihm 1680 verstorben. Dieses letzteren Posteriorität ist in Nicolao ...einem Senatore in gedachter Stadt Gardelegen Anno 173. erloschen und dann in dessen Sohn Johann Caspar Kaulbarsen, Bürger und Hutmacher in Salzwedel, einen Sohn Simon Kaulbars, Chirurgii und Kirchenvorsteher hieselbst in Salzwedel gefallen, dessen männliche Nachkommen... auf ...Söhne berichtet, wovon der älteste als ein Studiosus juris, sich gegenwärtig, da dieses geschrieben, auf der Königlich preußischen Friedrichs Universität zu Halle befindet“. Vgl. Gedbas „genealogy.net, Ortsfamilienbuch des Niedersächsischen Landesvereins für Familienkunde e. V. (NLF). Denach wurde Nicolaus Kaulbars am 29. Mai 1616 geboren.

Lage:
Die Grabplatte liegt im Chor der Marienkirche. Ihr oberes Ende weist nach Westen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2017