altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Anna Maria von Koven

Konventualin

Sterbedatum:
19.01.1770
Konfession:
evangelisch
Ort:
Arendsee
Standort:
Kloster-Kreuzgang
GPS:
11.477227 - 52.881213

Beschreibung
Zustand
:
Die Grabplatte aus Sandstein ist bis auf kleine Blessuren am Rand vollständig erhalten.

Dekor:
Die Platte besitzt eine gekerbte Inschrift. Über dem Textfeld sind zwei Wappen zu finden. Der Schild des linken Wappens (von Koven) ist vertikal geteilt. Ein halber Adler steht in der linken Hälfte. Die andere Seite zeigt fünf Sterne, die drei zu zwei angeordnet sind, über einem Fass. Das rechte Wappen zeigt anstatt des Schildes zwei nebeneinanderstehende Medaillons (Allianzwappen). Im Linken steht eine Wolfsangel zwischen zwei Halbmonden. Im Rechten ist ein Hund (?) zu sehen, der auch den Helm ziert.

Inschrift:
Alhier ruhen die Gebeine
der Ehrwürdigen und Hochwohlgebohrnen
Fräulein
Fr. ANNA MARIA von KOVEN
welche das Licht der Welt erblickte
im Jahre Christ 1701 den 25 July
Ihre Gläubige Seite
gelangte im Jahr Chr. 1770 den 19 Januar
Zur Seligen Nähe da sie ein Jahr als Conventualin
dieses Adligen Closters Arendsee gewesen
und Ihr leben gebracht auf 68 Jahr 6 Monathe
Ps 48 v. 10
Gott wie dein Nahme ist auch dein Ruhm
bis an der Welt Ende
Ich hab nun meine Krohne
Hier ist das wol…l. Hauss
ich steh vor Gottes Trohn
in reiner weißer Seiden
Wil mich mein Jehsu Kleiden

Anmerkung:
Die Grabplatte wird erwähnt in Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Der Kreis Osterburg“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1938, S. 45. Demnach sind die Maße der Platte 1,00 m × 2,00 m.
Im Sterberegister des Jahres 1770 vermerkt der Pastor: „Die Fräulein Anna Maria von Koven 69. Jahre, an der Hemiplexia [= Halbseitenlähmung], woran sie aber nur 5 Tage gelegen. Sie ist 44 J. Conventualin des hiesigen hochadel. Closters, u. eine von denen gewesen, die von je her den Gebrauch der Artzeneyen verabscheuet, gleichwol von manchen schlimmen Kranckheiten von selbst genesen. Sie starb erbaulich d. 19 Januar. u. wurde d. 24 ejusd von der Convents-Stube, wo die Leiche gestanden, nachdem ich eine Parentation am Sarge gehalten, unter Begleitung der hiesigen Herrn Officiers des K. Amts, Magistrats u. mehrerer honorationen, mit Gesang von der Schule u. Läutung der sämtl. zur Closter-Kirche gehörigen Glocken, auf dem Kirchhofe der Closter-Fräulein in einem gemauerten Grabe beygesetzet. Ich für meine Person bekam 10 Thlr in Golde“.

Lage:
Die Grabplatte steht innerhalb des Kreuzganges an der Südwand.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2017