altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Anna von Bismarck

von Wenckstern

Ehefrau des Gutsherrn

Sterbedatum:
22.12.1578
Konfession:
evangelisch
Ort:
Krevese
Standort:
Klosterkirche
GPS:
11.691037 - 52.810150

Beschreibung:
Zustand:
Die Lesbarkeit der Grabplatte aus Sandstein ist durch die abgetretene Oberfläche nur mit Schwierigkeiten möglich.

Dekor:
In einem Torbogen ist das Relief einer Dame zu sehen, die ihre Hände in Gebetshaltung zeigt. Die Ecken der Platte sind mit den Ahnenwappen dekoriert (oben links: von Wenckstern, oben rechts: von Bredow, unten links: von Restorff, unten rechts: von Bellin).

Inschrift
zweizeiliger Schriftzugumlauf auf dem Rand:

ANNO ∙ 1578 ∙ DEN
22 DE(CEM)BRIS ∙ STARB ∙ DIE ∙ EDLE ∙ (VND)
VILETHVGENTREICHE
ANNA∙ WENKSTERNE ∙ FRIDERIC(H) ∙ VON

BISMARKEN
EHELIGE ∙ HAVSFRAW ∙ DER ∙ SELEN ∙ GOT
GNEDIG ∙ VND
BARMHERTZIG ∙ SEI ∙ IHRES ∙ ALTERS ∙ 60 IAHR

Anmerkung:
Die Grabplatte wird genannt in Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Der Kreis Osterburg“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1938, S. 187: „16. Grabstein der Friederike von Bismarck. Im Chor. h 2,05 m, br 1,12 m. Reliefgrabstein mit Frauenfigur. Inschrift in Kapitale stark zerstört: Anno 1578 … Friederike von Bismarke …. ihres Alters 60 Jahr“. Der Name der Verstorbenen wird hier, wie auch in der Auslage der Klosterkirche, fälschlicherweise als Friederike von Bismark angegeben, da aus der Inschrift offensichtlich neben der Altersangabe und dem Sterbejahr nur die Passage „Frideric(h) von Bismarken“ entziffert wurde.
Anna von Wenckstern war mit Friedrich von Bismarck verheiratet. Sie sind die Stammeltern aller heute lebenden Bismarcks, die sich damals in die Linien Krevese, Briest, Döbbelin und Schönhausen aufspalteten. Friedrich von Bismark (1513 – 1589), der sogenannte Permutator, willigte 1562 in den Handel mit dem Kurfürsten Johann Georg von Brandenburg ein, den Besitz in Burgstall gegen Schönhausen und Krevese einzutauschen (vgl. Familiengeschichte - von Bismarck`scher Familienverband eV www.bismarck-familie.de/?seite=historie&typ=familie). Auf dieser Homepage ist auch ein Porträt der Anna von Wenckstern veröffentlicht. Als Vorlage für dieses Gemälde könnte aufgrund der großen Ähnlichkeit die figürliche Darstellung auf der Grabplatte (oder umgekehrt) gedient haben.

Lage:
Die Platte liegt innerhalb der Kirche zwischen den Pfeilern zum Chorraum.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018