altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Catarina von Gripern

Domina

Sterbedatum:
19.05.1602
Konfession:
evangelisch
Ort:
Krevese
Standort:
Klosterkirche
GPS:
11.690828 - 52.810078

Beschreibung:
Zustand: Die Grabplatte aus Sandstein ist bis auf wenige Blessuren im Randbereich vollständig erhalten. Die Oberfläche, insbesondere die vertieften Bereiche, sind verschmutzt. Ober rechts ist das Ergebnis eines Reinigungsversuches durch einen Kirchenältesten sichtbar.

Inschrift
zweizeiliger Schriftumlauf auf dem Rand:

ANNO ∙ 1602 ∙ DEN ∙ 19 MAY
ZWISCHEN 4 VND 5 VHR NACH MITDAGE IST DIE EHRWIRDIGE
ANDECHTIGE EDLE VND VIEL
THVDENTREICHE CATARINA VON GRIPERN DOMINA DES

KLOSTERS KREWESE
IHN DEM HERREN SELIGLICH ENTSCHLAFFEN
DER SEELE GOT
IN EWIGKEIT GENADE IHRES ALTERS 78 IHAR

unter dem Relief:
IN DEINE HENDE
BEFEHL ICH MEI
NEN GEIST
PSALM 31

Anmerkung:
Vgl. Enders „Die Altmark“ S. 1216f: „Sein frühestes Ende fand das Kloster Krevese. 1545 erhielt es der kurfürstliche Gläubiger Andreas v. Lüderitz als Unterpfand mit der Bedingung, den Klosterfrauen die Pröven zu reichen; nach Wiedereinlösung 1550 blieb er als Verweser dort. In dieser Funktion nahm er 1558 zusammen mit der Priorin Catharina v. Görne, den Ältesten Mette Gise und Anna v. Lüderitz und dem ganzen Konvent das alte Patronatsrecht des Klosters wahr und präsentierte als Nachfolger des verstorbenen Pfarrers zu Osterburg Christoph Entzelt, derzeit Pfarrer in Rathenow und späteren Chronisten der Altmark. Dann übernahm Kurprinz Johann Georg das Verweseramt und nutzte Krevese 1562 als eins der Tauschobjekte gegen die Bismarckschen Güter in Burgstall. So wurde das Kloster zum Rittergut, und das Ende des Stifts war abzusehen; denn Heinrich und Friedrich v. Bismarck erklärten sich zwar unter Drängen bereit, wie die Verweser zuvor für den Unterhalt der noch vorhandenen Stiftsfrauen aufzukommen, verwahrten sich aber gegen jegliche Neuaufnahme. 1562 lebten noch 48 Konventualinnen in Krevese. 1573 noch 26, 1578 noch 21. Mit Katharina v. Gripern erlosch der Konvent 1602.“
Die Grabplatte wird beschrieben in Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Der Kreis Osterburg“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1938, S. 187: „20. Grabstein der letzten Domina des Klosters Katharina von Gripern. h 1,95 m; br 1,02 m. Sandstein. Inschrift in vertiefter Kapitale: Anno (…). In den Ecker vier Wappen: von Griper, von Rossow, von Klöden und ein unbekanntes Wappen (im Schilde Pfeil und Bogen)“.

Lage:
Die Grabplatte liegt innerhalb der Kirche in der Mitte des südlichen Seitenschiffes.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018