altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Maria Elisabeth von dem Knesebeck

Domina

Sterbedatum:
02.09.1763
Konfession:
evangelisch
Ort:
Diesdorf
Standort:
Klosterkirche
GPS:
10.876204 - 52.752604

Beschreibung:
Zustand:
Moos- und Flechtenbewuchs haben auf der Grabplatte aus Sandstein zu einer starken Verunreinigung geführt. Der linke Rand besitzt eine Fehlstelle. Die Wappensymbolik ist aufgrund der Abnutzung kaum noch zu erkennen.

Dekor:
Die Grabplatte besitzt eine vertiefte Schrift. Ungewöhnlich ist die Ausrichtung der Inschrift des linken Randes, dessen Buchstaben mit ihren oberen Enden in das Platteninnere weisen. Durch ein Wappen (Knesebeck: drei den Helm zierende Fahnen sind noch gut erkennbar) wird das Textfeld in zwei Abschnitte unterteilt. Unter dem unteren Abschnitt befindet sich eine in sich verschlungenen Linie. Eine gekerbte Linie umrandet den Grabstein.

Inschrift
rechter Rand:

IN DEM HAUSE TIELSEN AUF DIESE WELT GEBOHREN
ANNO 1678 ∙ DEN 4 AUGUSTI Sie entschlief in ihren Erlöser

unterer Rand:
ANNO 1763 d: 2 SEPTBR:
Alter 85 JAHR

linker Rand:
MARIA ELISABATH VON DEM KNESEBECK
GEWESENE DOMINA
DES G…FLICHEN CONVENTS ALHIER …

oberes Textfeld:
GALATER 2 ∙ CAP ∙ VERS ∙ 20 ∙
ICH BIN MIT CHRISTO
GEKREUTZIGET ∙ ICH
LEBE ABER DOCH NUN
NICHT ICH, SONDERN
CHRISTUS LEBET IN MIR
DENN WAS ICH IETZT
LEBE IM FLEISCH ∙ DAS
LEBE ICH IN DEM GLAU
BEN DES SOHNES GOTTES
DER MICH GELIEBET HAT,
UND SICH SELBST FÜR
MICH DARGEGEBEN

unteres Textfeld:
DER GERECHTEN SELEN
SIND IN GOTTES HAND,
UND KEINE QVAAL
RÜHRET SIE AN

Anmerkung:
Maria Elisabeth von dem Knesebeck wurde 1701 im Kloster Diesdorf eingekleidet und 1723 zur Domina gewählt (vgl. Beckmann „Historische Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg“ Berlin 1753, 5. Teil, 1. Buch 10. Kapitel, Spalte 154).
Im Landesarchiv Sachsen-Anhalt, Standort Magdeburg, wird unter der Signatur A 23 g Nr. 440 ein Testament der Domina verwahrt: „Vermächtnis der Maria Elisabeth von dem Knesebeck, Domina des Klosters Diesdorf, für die Frau Obristin von der Asseburg, geborene von dem Werner, zu Weferlingen (1752)“.
Die Grabplatte wird nicht erwähnt in: Hildebrandt „Die Grabsteine und Epitaphien adliger Personen in und bei den Kirchen der Altmark“, Gardelegen 1868, S. 22ff.
Bei der Sanierung des Kirchenfußbodens in den 1950er Jahren sind sämtliche auf dem Boden liegende Grabplatten nach außen auf die Westseite der Kirche umgelagert worden.

Lage:
Die Grabplatte liegt außerhalb der Klosterkirche zusammen mit 14 Weiteren wenige Meter nordwestlich des Kirchturmes in der östlichen Reihe.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018