Beschreibung
Zustand:
Die Grabplatte aus Sandstein ist vollständig erhalten.

Dekor:
Die Platte besitzt eine gekerbt Umrandungslinie und eine vertiefte Schrift.

Inschrift:
Johann Friederich Herrmann
Köhler, gebohren den 29 Oct:
1726. Selig gestorben
den 24 Mart. 1738. Alter 11 Jahr
4 Monath 25 Tage.

AllHier
Ruhet auch in Gott die WohlEdle Frau
Margaretha Elisabeth Rudolphi,
des Pastors Köhlers Ehefrau Gebohren
zu Orpensdorf den 21. February 1689,
Gestorben den 22. April 1752
Alt 65 Jahr 2 Monath
Text
2. Reg. 22 20 Ich wil dich zu deinen Vätern samlen
daß du mit friede in dein Grab Versamlet
werdest.

Anmerkung:
Zu den Todesfällen vermerkt der Pastor Christian Philipp Köhler im Grassauer Kirchenbuch:
1738: „d 23t Martii am Sontag judica ist mein geliebter Sohn, Johann Friederich Herrmann Köhler, in der Pfarr Scheune herabgefallen, und den Kopff also zerschmettert, daß Er nach 28 Stunden, als d 24t diesen abends zwischen 5 und 6 Uhr. auf meinen Armen und Schooß in dem HErrn selig einschlief. Alt 11 Jahr 4. Monath 25 Tage. Den 28t ist er Abends in der Stille beygesetzet.“
- 1756: „d 22t April ist meine im Leben lieb gewesene Frau, Frau Margaretha Elisabeth Rudolphi, sel. Herrn Herrmann Rudolphi, gewesenen Amtmanns in Orpensdorff jüngste Tochter im 63 Jahr ihres Alters an einer hitzigen Brustkranckheit selig gestorben, weilen sie sehnlich verlangte bey dem Erlöser zu seyn.“
Köhler war seit 1720 Pastor in Grassau. Er starb am 1. April 1757 „nach dem er 36 Jahr und 8 Monathe als Pastor hier im Amte gestanden, und sein … gebracht auf 68. Jahr 2. Monathe und 1. Tag“. Seine erste Ehefrau, Margarethe Elisabeth Ahlemann, starb am 27. Dezember 1721 im Wochenbett. Sie hatte ein Alter von nur 20 Jahren, 9 Monaten und 13 Tagen erreicht.
Die Grabplatte findet Erwähnung in Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Kreis Stendal Land“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1933, S. 76: „Grabstein des Johann Fr. H. Köhler, † 1738. Im Fußboden. h 1,93 m, br 1,09 m. Schrifttafel mit vertiefter Fraktur: (…)“.

Lage:
Die Grabplatte liegt innerhalb der Kirche vor dem Altar. Ihr oberes Ende weist nach Osten.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018