altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Dorothea von Bodendieck

Stiftsdame

Sterbedatum:
20.08.1652
Konfession:
evangelisch
Ort:
Dambeck
Standort:
Dorfkirche
GPS:
11.157994 - 52.801466

Beschreibung
Zustand
:
Das hölzerne Epitaph befindet sich in keinem guten Zustand. Teile der Verzierungen fehlen. Zwischen einzelnen Brettern haben sich breite Fugen gebildet. Die farbliche Fassung weist etliche Lücken auf.

Gestaltung:
Das Epitaph besitzt eine rechteckige Tafel, die von einem mit Zierleisten abgesetzten breiten Rand umgeben ist. Im Inneren der Tafel sind 16 Ahnen- und zwei Allianzwappen aufgemalt. Die Bekrönung des Epitaphs bildet ein Baldachin, in dessen unteren Teil zwei kleine Schriftfelder zu finden sind. Unterhalb der rechteckigen Tafel steht weiteres Schriftfeld in einer Kartusche.

Inschrift:
So spricht der Herr sihe, ich wil ewre Greber auffthun, vnd
wil euch, mein Volck, auß denselben eraus holen, Vnd ich wil meinen
Geist in euch geben, das ihr wider leben sollet, Ich rede (es)
Vnd thue es auch, spricht der Herr. Hesekiel XXXVII

oben rechts.
So wir gleuben das Jesus Christus gestorben vnd aufferstanden
ist, So wird Gott auch die da entschlaffen und durch Jesum
mit ihm führen, und werden also bei dem Herrn sein allezeit.
Thessalonicher IV

Tafel links:
Von des Vaters wegen. (Darunter die väterlichen Ahnenwappen.)

Tafel rechts:
Von der Mutter wegen. (Darunter die mütterlichen Ahnenwappen.)

untere Kartusche:
Zum christlichen Ehrengedechtnis der Ehrwirdigen, Woledlen, Viel

(Ehr vnd) Tugendreichen Jungfer Dorotheen, geborener von Bodenteich, begebener im Closter Dambeck,

(Se)ligen, welche am 20. (Augusti Ao.) 1652 gestorben, vnd am folgenden 24. Septembris, in

dieser K(irche)n, vor dem Predigtstuel, Christadelich beerdiget worden, seint diese bey ihrem begrebnis

gebrauchete Wapen oder Ahnen auf dieser Taffel angehenget.

Anmerkung:
Vgl. Hildebrandt „Die Grabsteine und Epitaphien adliger Personen in und bei den Kirchen der Altmark“, Gardelegen 1868, S. 26ff: „Dorfkirche zu Dambeck. (…) 5. An der südlichen Wand des Chores ist eine große roth angestrichene Tafel befestigt, auf welcher sich, hübsch gemalt, die Wappen der nachstehend benannten Geschlechter in folgender Ordnung befinden:
Von des Vaters wegen. (1a.) Von der Mutter wegen.
1. 2. 3. 4.
5. 6. 7. 8.
9. 10. 11. 12.
13. 14. 15. 16.
(1a.)
1a. Alliancewappen: von Bodendick, (Schild, der Hirsch braun, die Decke roth mit gelben Zickzackbalken; ebenso auf dem Helm) und von der Schulenburg. (Der Ochse im Feld 1 u. 4.)
1) D. V. Bodendeich. (wie 1a.)
2) D. V. Werder. (im rothen Schilde ein weißes Pferd mit rothem Zaum und Sattel; dasselbe auf dem Helm vor einem Grünen Baum.)
3) D. V. Marenholz. (Helm: sieben Straußfedern, weiß, roth, schwarz, roth, schwarz, roth, weiß.)
4) D. V. Bartensleben.
5) D. V. Veltheim.
6) D. V. Obergk.
7) D. V. Estorp.
8) D. V. Bülow.
9) D. V. D. Schulenburg.
10) D. V. Quitzow; (Schild: quergetheilt; der Fuchs auf dem Helm springend.)
11) D. V. Rohr.
12) D. V. Arnheimb. (Arnim.)
13) D. V. Bergen; (Schild: drei rothe Zickzackbalken in weiß; Helm: zwei rothe, an den Mundlöchern mit Pfauenfedern besteckte Büffelhörner, je mit drei weißen Spitzenbalken belegt.)
14) D. V. D. Schulenburg; (wie oben.)
15) D. V. Fincken; (Schild: in weiß ein aufrecht gestellter, oben mit Pfauenfedern besteckter gelber Schaft, begleitet von zwei schwarzen Adlerflügeln; über das Ganze ist ein von Roth und Weiß (mit zwei weißen aufsteigenden Zinnen) zinnenweise quergetheilter Querbalken gezogen. Helm: offener schwarzer Flug, überdeckt von dem Balken des Schildes. Helmdecken: gelb und schwarz.)
16) D. V. Bredow. – Die Unterschrift lautet: (…). Ganz oben über den Wappen liest man zwei Bibelverse: (…).“
Vor dem Altar liegt von der Verstorbenen eine Grabplatte.

Lage:
Das Epitaph hängt innerhalb der Kirche an der Südwand des Chores zwischen zwei Fenstern.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018