altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Anna Trier (Trigerius)

Wartenberg

Pastorenwitwe?

Sterbedatum:
11.04.1619
Konfession:
evangelisch
Ort:
Bellingen
Standort:
Kirche
GPS:
11.829147 - 52.512332

Beschreibung
Zustand
:
Die Oberfläche der Grabplatte ist durch großflächige Verfärbungen verunstaltet.

Dekor:
Die Grabplatte besitzt einen durch gekerbte Linien abgesetzten Rand. Die Inschriften sind ebenfalls gekerbt.

Inschrift
Schriftzugumlauf auf dem Rand
:
ANNO 1619 DEN 11 APRIL MITTAGS VMB

12 VHR IST DIE EHRBARE VND VIELTV̅G̅ETSAME FRAW …



… ENTSLAFFE̅ IRES ALTERS 63 IAHR, 14 WOCHEN, 2 TAGE DERER SEHLEN GOTT GNEDIG

Textfeld:
PHILLIP: I ∙
CHRV̅S IST MEIN LEBEN
STERBEN IST MEIN GEWIN.
ICH HABE LVST ABZVSCHEI
DEN VND BEI CHRISTO
ZV SEIN:

Anmerkung:
Der Grabstein wird in Zusammenhang mit einer benachbarten Grabplatte erwähnt bei: Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Kreis Stendal Land“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1933, S. 20: „22. Grabstein von 1605 im Fußboden vor dem Altar, z. T. überdeckt. h 1,90 m, br. 1,68 m Brustbild mit Flachrelief. Schriftplatte mit vertiefter Kapitale: Anno Christi 1605 den 16. Novemb ist der …. seines Alters 55 Jahr. Daneben gleichartige Darstellung seiner Frau: Anno 1619 den 2. April mittags umb 12 Uhr ist die ehrbare und vieltugendsame Frau Anna ….. ihres Alters 63 Jahre.“
Der erst genannte Grabstein bezieht sich auf den Pastor Nicolaus Trier (Triegerius). Aus den Inschriften geht nicht hervor, dass es sich bei den Verstorbenen um Eheleute handelt. Sicherheit könnte nur die Freilegung der verdeckten Teile beider Grabplatten bringen.
Nicolaus Trier (auch Trigerius oder Trierius) wurde 1548 in Gardelegen geboren, studierte in Wittenberg und Helmstedt. Er wirkte als Konrektor in Gardelegen und von 1582 bis zu seinem Tod im Jahre 1603 als Pastor in Bellingen. Er war verheiratet mit Anna Wartenbergs. (Vgl. Czubatynski „Evangelisches Pfarrerbuch für die Altmark“, S. 315).

Lage:
Die Grabplatte liegt innerhalb der Kirche vor dem Altar. Ihr unteres Ende wird von einer z. T. aus Grabsteinen des 19. Jahrhunderts gefertigten Stufe überdeckt.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018