Beschreibung:
Zustand:
Das obere Ende der Grabplatte aus Sandstein fehlt. Die Oberfläche des rechteckigen Fragmentes ist sehr uneben.

Dekor:
Die Inschrift ist gekerbt. Unter dem Textfeld befindet sich in einer runden Kartusche eine Hausmarke (Kreuz mit abgewinkelten Enden, daneben die Initialen „I H“).

Inschrift:
…
DEN 22 …
ANNO 1590 SEI
NES ALTERS IM 80

Anmerkung:
Das Fragment findet Erwähnung in Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Der Kreis Osterburg“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1938, S. 132: „Reste eines Grabsteines aus den 1590er Jahren. Auf dem Grabstein Kreuz mit Schlange und Hausmarke (…)“. Fälschlicherweise werden vom Autor die beiden nebeneinanderliegenden Fragmente ein und derselben Grabplatte zugeordnet. Gestaltung, Schriftinhalt und Oberflächenqualität widersprechen dem. Einzige Übereinstimmung sind die Initialen „I H“ über bzw. in den unterschiedlichen Hausmarken-Kartuschen.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist auch diese Grabplatte einem Pastor gewidmet. Die Initialen deuten auf den 1586 in Gr. Rossau eingeführten Pfarrer Jacobus Hagenau (* Osterburg ca. 1546) hin, der am 15. Dezember 1573 ordiniert wurde (vgl. Czubatynski „Evangelisches Pfarrerbuch für die Altmark“, S. 175). Das auf dem Plattenfragment angegebene Alter passt jedoch nicht in diesen Kontext. Es deutet eher auf den Amtsvorgänger von Jacob Hagenau hin.

Lage:
Das Fragment liegt innerhalb der Kirche im Chor. Ihr oberes Ende weist nach Westen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018