altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Joachim Holtorf

Pastor

Sterbedatum:
00.00.1690
Konfession:
evangelisch
Ort:
Gr. Rossau
Standort:
Kirche
GPS:
11.645581 - 52.790872

Beschreibung
Zustand
:
Die Grabplatte aus Sandstein ist etwas abgetreten.

Dekor:
Die Platte besitzt eine gekerbte Umrandungslinie und eine gekerbte Schrift.

Inschrift:
J: …IC INTER QVI ESCENS PLACII…
VITAM ÆTERNATI EXPECTAT PL ∙ REVE…
AC DOCTISS ∙ Dnus JOACH ∙ HOLTORFF
QVI NATVS EST NEO ∙ SOLQVELLÆ MDCXXVII
OPTIMIS PARENTIBUS, PATRE DUO AUGUSTINO
HOLTORFF
, CAMERARIO NEO SOLQVEL:
MATRE BARBARA BAUMANS
EDUCATUS IN SCHOLA PATRIA SOLQ:
INFORMATUS IN GYMNASIO HALLENSI SAXO
EDOCTUS IN ACADEMIA WITTENBERGENS
VOCATUS AD CONRECTORATUM PRITZWALD …
ORDINATUS AD PASTORATUM ROSSOW
VIENS MDCLVIII
DESPONSATUS ANNO EODEM VIRGI…
URSULÆ MARIÆ
DNI JOH ∙ CAMITTI ∙ PRIMUM GENERO„
SISS ∙ DNIS DE BISMARG,
POSTEA GENEROSISS ∙ DNIS DE BARTEN„
SLEBEN
A CONCIONIBUS,
FILIÆ DILEKTÆ
ORNATUS A DEO LIBERIS VI NP 2
NATIS ET 4 NATARUS,
DENATUS MDCXC ÆTATIS LXII ∙
MINISTERII XXXII ∙
VIXI, ET QUEM DEDERAS CURSUM
PIE CHRISTE PEREGI

Anmerkung:
Der Grabstein findet mit einer Kurzfassung des Textinhaltes Erwähnung bei Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Der Kreis Osterburg“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1938, S. 132: „10. Grabstein des Joachim Holtorff. Am Fußboden im Chor. Sandstein. Lat. Inschrift in römischer Kapitale. Holtorff war in Salzwedel 1627 geboren (Vater der Kamerarius Augustin Holtorff, Mutter Barbara Baumans). Er war auf dem Gymnasium in Halle und studierte in Wittenberg. Er wurde Konrektor in Pritzwalk und 1658 Pastor in Rossau. Verheiratete sich in dem gleichen Jahr mit Ursula Maria, Tochter des Pastors Josam (verschrieben, Johann) Camitius (6 Söhne und 4 Töchter). Er starb im Jahre 1690.“
Johannes Camitius (Kamieth) war gleichzeitig Holtorfs Amtsvorgänger. Vgl. dazu auch Czubatynski „Evangelisches Pfarrerbuch für die Altmark“, S. 134 bzw. 175.
Holtorf wurde lt. Kirchenbuch am 29. November 1627 in der Marienkirche zu Salzwedel getauft. In seine Amtszeit fällt lt. Balken-Inschrift die Errichtung der Südempore der Kirche in Gr. Rossau.
Holtorfs Ehefrau Ursula Maria Camitius starb am 1. Juni 1710 in Stendal und wurde in der Jacobikirche begraben. Im dortigen Sterberegister steht zu lesen: „d. 1. Junii nachm. 4 uhr ist Fr. Ursula Maria Camittinn, See. Hen. Joach. Holtorffii, gewesenen Pastoris zu großen u. Kleinen Roßau auch Stapel Relicta /: welche sich bey ihren Sohn, joh: Aug: Holtorff, Prediger an dieser Kirche, aufgehalten :/ gestorben, u. den. 9 ejusd. in der Kirche auf dem Platz begraben worden, welcher Hl. Rüdemann Pastor jacobit: die Leichpredigt , und Hl. Conovius, Pastor Petrinus die Parentation gethan. Ihres Alters 74 jahr 1 monaht 12 Tage.“.

Lage:
Der Grabstein liegt innerhalb der Kirche im Chor. Sein oberes Ende weist nach Westen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018