altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Marie Elisabeth Neander

Tochter des Pastors

Sterbedatum:
09.05.1715
Konfession:
evangelisch
Ort:
Drüsedau
Standort:
Kirche
GPS:
11.697452 - 52.857148

Beschreibung:
Zustand:
Die Grabplatte aus Sandstein besitzt kleinere Blessuren am Rand.

Dekor:
Umrandungslinie und Inschrift sind gekerbt.

Inschrift:
Hier ruhet in
Gott sanfft
J ∙ MARIA ELISABETH
Neandrin

Hn. Mich Neandri. P
jüngstes geliebtes
Töchterlein
geb. d. 9. Jul 1714.
gestorb. d. 9. Mai 1715.
hat Ihr weniges alter ge
bracht auf 43 Wochen u. 3. Tag
VALETERRA ∙ SALVE COELUM!

Anmerkung:
Die Grabplatte findet Erwähnung in Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Der Kreis Osterburg“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1938, S. 86: „Grabstein. Im Fußboden der Kirche. h 80 cm, br 55 cm. Inhalt der Frakturinschrift: (…)“.
Michael Neander war ab 1697 Pastor in Losse und verstarb im Jahre 1716. Er war seit dem 25. Oktober 1699 mit Catharina Judith Krenckel, Tochter des Pastors Johann Krenckel in Poritz (später Lindstedt), verheiratet, die am 7. November 1734 in Ipse bei Ihrem Schwiegersohn, dem Pastor Michael Friedrich Krüger, verstarb. Ihr wurde eine noch heute in der Kirche zu Ipse befindliche Grabplatte gewidmet. (Vgl. Kirchenbuch Losse und Czubatynski: „Evangelisches Pfarrerbuch für die Altmark“ S. 215 / 217 / 246)
Das Ableben des Kindes wurde im Kirchenbuch von Losse festgehalten: „Anno. 1715. (1) d. 18. May ist Mir Michaeli Neandro Pastori hujus loci mein kleinstes Töchterlein Maria Elisabeth an einer schweren Brust Kranckheit durch den zeitlichen Todt abgefordert, und der Seelen nach in das ewige Leben auffgenommen worden. Solches …bes Kind habe nach gebräuchlichen Ceremonien d. XIII. in der Drüsedower Kirche beysetzen lassen. Ihres Alters 1 Jahr weniger 8 Wochen.“ Wenige Monate später steht in demselben Register zulesen: „6. den 30 9br [= November] ist Herr Michäel Neander ins zwanzigste Jahr alhier und zu Krumcke treufleißig gewesener Prediger Abends um 7 Uhr seelig in dem Herrn entschlaffen, und darauff christlichen Gebrauch nach den 1 Decembr zur Erden bestattet, wobey der Inspector in Seehausen Herr … Solbry die Leichen = Predigt, und der Prediger zu Crüden Herr Andreas Breßlau die Parentation gethan.“

Lage:
Die Grabplatte liegt innerhalb der Kirche im Gang auf der Längsachse des Schiffes. Ihr oberes Ende weist nach Westen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018