altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Christian Kaulitz

Sohn des Bürgermeisters

Sterbedatum:
22.03.1574
Konfession:
evangelisch
Ort:
Werben
Standort:
Johannis-Kriche
GPS:
11.981580 - 52.859665

Beschreibung
Zustand:
Die fehlende Ecke der Grabplatte aus Sandstein rechts unten ist ergänzt worden.

Dekor:
Das Grabmal aus Sandstein besitzt einen mit schlichtem Volutenschmuck besetzten erhabenen Rand, der eine vertiefte Inschrift trägt. Im oberen Relief sind dargestellt die vier verstorbenen Söhne und im Unteren die drei gestorbenen Töchter des Bürgermeisters. Alle sieben Kinder halten ihre Hände zum Gebet. Zwischen den Reliefs befindet sich ein Textfeld mit ebenfalls vertiefter Schrift.

Inschrift
Schriftzugumlauf auf dem Rand:
CHRISTIANI KOWLITZEN

BVRGERMEISTER ALHIER ZV WERBEN
VERSTORBENE SÖH:
NE VND TÖCHTER ∙ ANNO ∙ 1597

über dem oberen Relief:
PRÆMISSI NON AMISSI

Textfeld zwischen den Reliefs:
LAVRENT ∙ 71 ∙ 8 ∙ FEBR ∙ 71 ∙ 31 ∙ FEBRV
CHRISTIAN ∙ 74 ∙ 3 ∙ MAR ∙ 74 ∙ 22 ∙ MAR̅
IOHAN̅ES ∙ 75 ∙ 16 ∙ DEC̅E̅ ∙ 75 ∙ 26 ∙ DEC̅E̅
ADAM ∙ GEBOREN ANNO 94 ∙ 12 ∙ DEC̅E̅ ∙ GESTORBEN ANNO 94 ∙ 23 ∙ DEC̅E̅
ANNA ∙ 73 ∙ 2 ∙ NOV ∙ 84 ∙ 23 ∙ IVI̅
LVCIA ∙ 81 ∙ 8 ∙ DECEM ∙ 92 ∙ 11 ∙ IANVA
ANNA ∙ 91 ∙ 19 ∙ IVNI ∙ 91 ∙ 23 ∙ IVI̅

unter dem untersten Relief:
LASSET DIE KINDLEIN ZV MIR KOMMEN
VND WERET INEN NICHT: MARCI 10

am unteren Rand:
WIE HABEN DAS BESTE ERWELET

Anmerkung:
Das Grabmal wird beschrieben in Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Der Kreis Osterburg“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1938, S. 383: „29. Grabstein für die verstorbenen Kinder Söhne und Töchter des Bürgermeisters Christian Kowlitzen. Im Turmerdgeschoß. h 2,19 m, br 1,11 m. Sandstein. Die sieben Kinder sind in den Jahren 1571 – 1597 gestorben. Die Geburts = und Todesdaten sind in vertiefter Kapitale unter den Reliefs der vier Kanbenfiguren angebracht. Unter den Figuren der drei Töchter Spruch (Lasset die Kindlein …). Umschrift: (…).“
Vgl. Enders „Die Altmark“, S. 1004 „Kersten Kaulitz, Bürgermeister in Werben, war Vormund der Kinder seiner Schwester, Heinrich und Claus Goldbeck zu Werben, ungebärdige Sprößlinge der Rats- und Lehnbürgerfamilie daselbst (1588).“
Vgl. Enders „Die Altmark“, S. 1061 „Claus Henning aber verklagte 1595 das Gericht, nachdem Bürgermeister Kersten Kaulitz seine Frau hart hatte foltern lassen. Das seit dem Mittelalter in Werben gehegte Bodding und Lodding war das Gericht für die Wischebewohner; es wurde 1745 aufgehoben.“

Lage:
Die Grabplatte steht innerhalb des Kirchturms an der Westwand.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018