altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Elisabeth Marggraf

Rücker

Witwe des Pastors

Sterbedatum:
18.04.1742
Konfession:
evangelisch
Ort:
Werben
Standort:
Johannis-Kirche
GPS:
11.981731 - 52.859651

Beschreibung:
Zustand:
Das Grabmal ist, abgesehen von geringfügigen Blessuren am Rand, komplett erhalten.

Dekor:
Die Grabplatte nimmt nach oben hin an Breite ab. Das Textfeld mit erhabener Inschrift wird von einem schmalen erhabenen Rand gesäumt und oben durch ein geschwungenes Gesims bedeckt. Drüber stehen zwei Putten, die eine gekrönte Rocaille halten, in der das Monogramm der Verstorbene „E R“ zu sehen ist. Unter dem Textfeld sind ein Engelskopf und ein Kreuz angebracht. Die unteren Ecken sind ebenfalls mit Eneglsköpfen ausgeschmückt.

Inschrift:
Hier ruhen
die Gebeine
der Weyland HochEdlen u: Tugend = belobten
Frauen ELLISABETH RÜCKERIN
welche gebohren
zu Schwanebeck Anno 1679 d. 17 Octobr.
verheyrathet Anno 1702 d 18 January
an Hln. PASCHASAI̅ MARGGRAFFEN,
damahligen Pastorem zu Schenckendorff:
zuletzt aber gewesenen Inspect: u: Past: hieselbst:
in welcher Ehe Sie gelebet
37 Jahre und 6 Monathe
und in derselben 11 Kinder gebohren hat,
nehmlich: 6 Söhne und 5 Töchter,
wovon 4 Söhne, und 2 Töchter schon verstorben;
zwene Söhne und 3 Töchter aber noch im Leben sind.
Sie ist gestorben
Anno 1742 den 18 April,
Nachdehm Sie ihr Alter gebracht
auf
62 Jahr 6 Monathe und 1 Tag.
Rom: XIV. V. 7. 8. 9.
Unser Keiner lebt Ihm selber p.

Anmerkung:
Das Grabmal wird mit Abbildung beschrieben in Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Der Kreis Osterburg“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1938, S. 385f: „Die folgenden Grabsteine stehen alle im Turmgeschoß. Sie zeigen in ganz besonderer Übersichtlichkeit die Stilentwicklung der Grabsteinkunst des 18. Jahrhunderts. (…). 39. Grabstein der Ehefrau des Paschasius Marggraff (vgl. Nr. 37), Elisabeth Rücker, geb. 1679 in Schwanebeck, gest. 1742 in W. h 2,22 m, br 1,02 m. Sandstein. Der Grabstein hat die gleiche Form wie Nr. 37. (Tafel 217 b.)“
Vgl. Czubatynski „Evangelisches Pfarrerbuch für die Altmark“, S. 233. Demnach war die Verstorbene eine Tochter des Arrendators Georg Rücker in Schwanebeck bei Berlin – Buch. Ihre Eheschließung mit Marggraf fand am 24. Januar 1702 (abweichendes Datum im Vergleich zur Grabplatte) in der Jerusalem-Kirche zu Berlin statt. 1742: „Frau Elisabeth Rükkern, seel. Herrn Inspectoris Paschali Marggraf hinterlaßene Frau Witwe, ist d 22 April nach Mittage gegen 5 Uhr mit vollem Geläute begraben worden. Sie starb d 18 April nach Mittage zwischen 4 u 5 Uhr.“
Ihrem Ehemann Paschasius Marggraf (†1739) wurde ebenfalls eine Grabplatte gleicher Machart, die unmittelbar neben der der Verstorbenen steht, gewidmet.

Lage:
Die Grabplatte steht innerhalb des Kirchturms an der Ostwand südlich des Durchganges zum Kirchenschiff.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018