altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Johann Hoier

Pastor

Sterbedatum:
09.07.1616
Konfession:
evangelisch
Ort:
Baben
Standort:
Kirche
GPS:
11.891562 - 52.695926

Beschreibung:
Zustand:
Bis auf einen kurzen Riss an der linken Seite ist die Grabplatte aus Sandstein vollständig erhalten.

Dekor:
Die Platte besitzt eine gekerbte Umrandungslinie und eine vertiefte Inschrift. Unter dem Textfeld befindet sich die Ritzzeichnung eines Abendmahlkelches mit einer darüberstehenden Hostie, die mit einem Kreuz dekoriert ist. Neben dem Kelch stehen beidseitig die Initialen des Verstorbenen „I H“.

Inschrift:
AN̅O CHRISTI 1616 DEN
9 IVLII IST DER EHRWIRDI =
GER VND WOLGELARTER
HER IOHAN HOIER WIE =
LAND PFARHER ALHIE ZV
BABEN SANFT VND SEHLIG
EINGESCHLAFFEN ALS ER
SEIN AMPT TREWLICH VER =
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ALTERS 72. IAHR DES SE =
LE GOTT GNEDIG SEI.
1 CORINTH. 15
SI QVIS NON AMAT DO =
MINVM IHESV̅ CHRISTIV̅,
ANATHEMA MARA̅ ATHA

Anmerkung:
Bei der Renovierung der Kirche vor einigen Jahren mussten die in der Apsis an der Wand hängenden zwei Grabsteine abgenommen werden, um die Trockenlegung des Gemäuers zu ermöglichen. Die Grabsteine lagen daraufhin etliche Jahre auf dem Friedhof, bis sie zu Aufarbeitung in die Hand eines Steinmetzes gegeben wurden. Danach fanden sie Aufstellung im Turmerdgeschoss.
Die Grabplatte wird beschrieben bei Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Kreis Stendal Land“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1933, S. 10: „14. Grabstein des Johann Hoier, † 1616. h 0,99 m, br 0,58 m. Am Apsisbogen. Schriftplatte mit vertiefter liegender Kapitale: (…). Spruch. Kelch mit Hostie, I – H.“
Vgl. Czubatynski „Evangelisches Pfarrerbuch für die Altmark“, S. 193. Demnach wurde Hoier um 1544 in Flemmingen geboren. Nach seiner Ordination am 28. Obtober 1563 hatte er die Pfarrstelle in Baben bis zu seinem Lebensende inne.

Lage:
Die Grabplatte hängt innerhalb der Kirche an der Ostwand des Turmerdgeschosses.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018