altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Joachim Francke

Bürgermeister

Sterbedatum:
02.08.1616
Konfession:
evangelisch
Ort:
Werben
Standort:
Johannis-Kirche
GPS:
11.982305 - 52.859599

Beschreibung:
Zustand:
Der heutige Zustand deckt sich mit der Beschreibung bei Hossfeld / Haetge von 1938.

Inschrift
unter dem Relief im Mittelteil:

1608

Textfeld:
ANNO 1616 ∙ DEN 2 AVG IST ∙
DER ERBAR VNDT WOLWEISER
IOACHIM FRANCKE WEILAND,
BVRGERMEISTERALHIER ZV
WERBEN IN GOTT SEHLIGLICH
ENTSCHLAFFEN DES SEHLE
GOTT GNEDIG VND BARMHERTZIG
SEI ∙ VMB IHESV CHRISTI WILLEN AMEN

Anmerkung:
Das Epitaph findet mit Abbildung Erwähnung in Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Der Kreis Osterburg“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1938, S. 383f: „31. Epitaph des Bürgermeisters Joachim Francke von 1608. Das Epitaph hängt im südlichen Seitenschiff, gegenüber dem Chor (früher gegenüber der Kanzel am Soldatenchor). Das Epitaph ist das größte in der Kirche: h 3,70 m, br 2,10 m. Kreuzigungsrelief 70:45 cm. Größte Tiefe 54 cm an dem vorspringenden Mittelteil. Über der großen Konsole baut sich eine zweigeschossige Säulenarchitektur auf. Das erste Geschoß hat Doppelsäulen und einen von Volutenkonsolen getragenen überhöhten Mittelteil. Die Wandfläche des Epitaphs ist durch Nischen (z. T. mit Muscheln verziert) aufgeteilt. Das figurenreiche Kreuzigungsrelief in der Mitte, das Auferstehungsrelief im zweiten Geschoß und die sieben Freifiguren (vier Evangelisten mit Büchern sowie auf der Bekrönung Christus als Salvador mundi, begleitet von Moses und Elias) sind aus Alabaster. Die Seitenteile des Epitaphs sind noch mit Roll- und Beschlagwerk verziert. Unter dem Kreuzigungsrelief ist die Jahreszahl 1608 als Zeit der Entstehung des Epitaphs angegeben. Danach wurde es noch zu Lebzeiten des Joachim Francke errichtet. Das Todesdatum des Stifters befindet sich auf der Inschrifttafel der Konsole (sehr schöne erhabene Kapitalschrift): (…). Über der Tafel ist am Gesims eine Kartusche mit der Hausmarke des Stifters angebracht: (…) Ein kleines Schildchen an der Spitze der Konsole unter dem Todesgenius trägt die Künstlersignatur HH (Hans Hacke) mit Zirkeln 2:1. … (Tafel 218 b.) Eine zum Teil zerbrochene männliche Figur (Alabaster), bisher auf dem steinernen Chor, gehört zu einem Sandsteinsockel des Epitaphs und ist dort wieder aufgestellt. Von drei weiblichen Sandsteinfiguren, h 34 cm, auf dem steinernen Chor (Glaube, Liebe, Hoffnung) ist nicht mehr festzustellen, zu welchem Epitaph sie gehörten.“
Vgl. Enders „Die Altmark“, S. 1271: „Ebenso verwahrten sich 1619 die hinterlassenen Kinder und Erben des Bürgermeisters Joachim Francke in Werben gegen die Bezichtigung ihrer verstorbenen Mutter und Schwiegermutter als Zauberin.“

Lage:
Das Epitaph hängt innerhalb der Kirche an der Südwand der Schiffes gegenüber dem Chor.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018