Beschreibung:
Zustand:
Die linke Volute an der Bekrönung ist ersetzt worden. Im Randbereich der Inschrifttafel sind kleinere Ausbrüche zu sehen.

Inschrift:
M LEONHARDT ∙ ANNA
KEMPFF ∙ ENGELN

ANNO 1601 HABE ICH LEONHART KEMPFFE DER STA
DT ∙ WERBEN SEINEM ERBAREN RATH ∙ DE̅ CASTE̅ ∙ HERRE̅ VND GEM
ENE̅ BVRGERSCHAFT ZV ERBAWV̅G DES PREDIGSTOLES ZVR EWI
GEN ∙ GEDECHTNIS (HVN)D(E)RT GVLDEN ∙ VOREHRET ∙ AVCH ∙ MEIN
VND ∙ MEINER ∙ FRAWEN WAPEN ANNA ENGELEN GENANT ∙ AN DIE
PFILER DAR ICH MEINEN GEKAVFTEN ∙ STVEL HABE SCHLAGEN LASE̅

Anmerkung:
Die Tatsache, dass dieser Gedenkstein gemeinsam mit weiteren 18 Grabsteinen die Wände des Turmerdgeschosses der Johannis-Kirche bedeckt, mag dazu geführt haben, dass er letztlich bei Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Der Kreis Osterburg“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1938, S. 384, auch als Grabmal interpretiert wurde. In der Beschreibung nehmen die Autoren keinen tiefergehenden Bezug zur Inschrift: „33. Wappengrabstein des M. Leonhardt Kempfe. † 1601, und seiner Frau Anna Engelin. Im Turmerdgeschoß. h 1,23 m, br 72 cm. Auf dem Wappen von Kempfe ein Eberkopf, auf dem seiner Frau Hausmarke (…) und Helmzier mit Engelskopf. Der Wappenstein steht auf einer Inschrifttafel mit vertiefter römischer Kapitale. Als Bekrönung des Wappensteines dient eine Kartusche mit dem Brustbild des Salvator mundi. Der Wappenstein hat noch die alte Bemalung: Wappen braun und rot, Grund z. T. hellblau, Schrift vergoldet.“
Offensichtlich hat sich sich Leonhadt Kempfe zu Lebzeiten für sein finanzielles Opfer diesen Gedenkstein in Nähe seines Platzes innerhalb der Kirche setzen lassen.

Lage:
Der Gedenkstein steht innerhalb des Kirchturms an der Südwand.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018