altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Erdmann Christoph von Dalchau

Offizier, Gutsherr

Sterbedatum:
07.02.1679
Konfession:
evangelisch
Ort:
Möllendorf
Standort:
Kirche
GPS:
11.848965 - 52.737843

Beschreibung
Zustand
:
Die Gedenkplatte aus Sandstein befindet sich in einem tadellosen Zustand.

Inschrift
Schriftzugumlauf auf dem Rand (an den Seiten doppelzeilig)
:
ANNO 1643 DEN 4. MARTY IST DER HOCHEDELL GEBOHR

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AM 7. FEBR: DES 1679 IAHRES VOR DEN FEINDT IM LETZTEN TREFFEN. IN SCHAMEITH

SEIN LEBEN GEENDET VND ZU KÖNIGSBERG IN DER LÖVEN: KIRCHEN ZUR RUHE GEBRACHT IM 36 IAHR SEINES ALT:

Anmerkung:
Die Gedenplatte wird mit Abbildung beschrieben in Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Der Kreis Osterburg“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1938, S. 220: „Grabstein. 7. Des Obristleutnants Erdmann Christoff von Dalchau. Auf der Südseite des Triumphbogens eingemauert. h 2,10 m, br 1,35 m. Umschrift in römischer Kapitale mit erhöhten Anfangsbuchstaben: (…). Vier Wappen in den Ecken des Figurengrabsteines: von Dalchow, von Lüderitz, von Kannenberg und Barsewisch. (Tafel 176 b)“
Enders „Die Altmark“, S. 753: „Wer aber neu bauen wollte, mußte oft eine Anleihe aufnehmen wie z. B. Oberstleutnant Christoph v. Dalchow zu Möllendorf. 1677 gab er bei Zimmermeister Jürgen Candler in Fischbeck jenseits der Elbe ein Wohnhaus in Auftrag, und zwar von 15 Verbind auf holländische Manier mit einem liegenden Stuhl, zwei Stockwerk hoch, aus gemauertem Fachwerk, das er bis Arneburg auf der Elbe herunter flößen ließ. Die Baukosten beliefen sich auf fast 2.100 rt. Die wegen der drängenden Gläubiger nach dem Tod des Bauherrn erforderliche Untersuchung fand 1684 das Wohnhaus wie bestellt ringsum mit geschnittenem Eichenholz versehen, das Dach mit Biberschwänzen gedeckt, Keller und Küchenschornsteine gemauert, Stuben, Kammern und Keller gepflastert, die Logamenter mit Kalk geweißt und verputzt, mit Kachel- und eisernen Öfen ausgestattet, die Stuben rot, gelb und schwarz gestrichen, das Fensterglas in Blei, Türen, Wendelstiege und Gesimse von Holz, eine Stube mit zwei Kammern und einer Geheimtür, an den Stubentüren holländische Schlösser usw. Die jetzt holländische Maniere breitete sich aus.“
Der Mutter des Verstorbenen, Sophia von Dalchau geb. von Kannenberg (* 1610 † 1688) aus dem Hause Busch, ist auch eine Grabplatte gewidmet worden, die außerhalb der Kirche an der Nordwand des Chores steht.

Lage:
Das Denkmal wurde innerhalb der Kirche in der südlichen Laibung des Triumphbogens eingelassen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018