altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Carolus Guntz

Sohn des Bürgermeisters

Sterbedatum:
03.07.1598
Konfession:
evangelisch
Ort:
Tangermünde
Standort:
Stephanskirche
GPS:
11.975261 - 52.542804

Beschreibung:
Zustand:
Im unteren Bereich ist die Oberfläche der Grabplatte aus Sandstein durch aufsteigende Nässe verwittert. Teile der Oberfläche sind mit Schriftverlust ausgebrochen.

Inschrift
z. T. zweizeiliger Schriftzugumlauf auf dem Rand:

Anno domini 1598 den ∙ 3 ∙ iulii
vmb ∙ 4 ∙ vhr ∙ zuuor ∙ mittage ∙ ist ∙ in ∙ gott ∙ selig ∙ Endt
schlaf(fen carolus Guntz des)
erbarn ∙ vnd ∙ wollweisen ∙ B ∙ petrvs ∙ guntzs

(Sohn d)er seele gott gnedigk ∙ vnd Barmhertzigk
SEINES ALTERS 13 ∙ IAR
SI DEVS PRO NOBIS QVIS CONTRA NOS

Textfeld:
VNSER WANDEL IST IM HIMMEL VON
DANNEN WIR AVCH WARTEN DES
HEI(LAND)S IHESV CHRISTI WELCHER
(VNSER)N NICHTIGEN LEIB VORKLEREN
(WIRD) DAS ER ENLICH WERDE
(SEINEM) VORKLERTEN LEIBE NACH
(DER WIR)CKV(NG) DAMIT ∙ ER
(KANN AVCH ALLE DI)NCK ∙ IHM
(VNRTENIGK MA)CHEN

Anmerkung:
Der Grabstein findet Erwähnung in: Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Kreis Stendal Land“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1933, S. 230: „52. Zwei Grabsteine der Knaben Karl und Konrad Guntz, † 1598. Je h 1,30 m, br 0,90 m. An der Westwand des nördlichen Querschiffes. Standfiguren in 5,5 cm Relief in Kleeblattbogennischen, in Gansbauchwämsern und Mäntelchen, die Hände vor der Brust gefaltet. Umschriften in wechselnder Kapitale und Fraktur vertieft: (…). Quer unter der Figur der Leichentext. – …“ Mithilfe dieser Quelle konnten die inzwischen verlorengegangenen Teile der Inschrift des Randes ergänzt werden. Der Leichentext geht auf einen Choral von Heinrich Schütz zurück.
Vgl. Enders „Die Altmark“, S. 1005: „Die Lehnbürger- und Ratsfamilien … waren miteinander verwandt. … In dieses soziale Netzwerk wurden auch landesherrliche Amtsträger eingebunden wie z. B. in Tangermünde die Amtskastnerfamilie Guntz. Dem mächtigen, langjährigen Kastner Petrus Guntz folgte sein Sohn Caspar im Amt nach; sein Sohn Peter wurde Bürgermeister in Tangermünde und besaß das Rittergut Beelitz (1608). 1603 beleibdingte er seine Frau, Margarethe Köppen, Tochter des kurfürstlichen Rats D. Johann Köppen zu Rangsdorf, gegen 2.000 fl bzw. 1.500 rt Ehegeld nebst Kleidern, Ketten, Ringe, Gold- und Silbergeschirr u. a. m. 4 Wsp Lehnpächten, halb Roggen, halb Gerste, und seinen freien Häusern.“

Lage:
Der Grabstein wurde innerhalb der Kirche in der Westwand des nördlichen Querschiffes eingelassen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018