altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Christoph Engel von Kalben

Gutsherr

Sterbedatum:
23.10.1741
Konfession:
evangelisch
Ort:
Schäplitz
Standort:
Kirche
GPS:
11.621890 - 52.627802

Beschreibung:
Zustand:
Die Grabplatte aus Sandstein wurde mehrfach übertüncht, sodass die Lesbarkeit nur noch teilweise gegeben ist. Der obere Teil der gewölbten Bekrönung fehlt.

Dekor:
Der Grabstein besitzt ein erhabenes, nach oben und unten bogenförmig abschließendes Textfeld mit vertiefter Inschrift. Der Rand und insbesondere die Bekrönung sind mit Blattwerk dekoriert. Über der Inschrift stehen nebeneinander zwei Wappen (links: von Bertkow – drei fünfblättrige Blüten auf einem Schrägbalken im Schild, eine Blume zwischen einem Büffelhornpaar steht auf dem Helm; rechts: von Kalben – drei Sterne, die zwei zu eins angeordnet sind, im Schild, ein Stern zwischen einem Büffelhornpaar ziert den Helm).

Inschrift:
Hier
ruhen in Gott
der Hochwohlgebohrene Herr
Herr Christoph Engel von Kalben
Gerichts und … Herr in Scheppelitz
Wollenhagen und Schmoor
ist gestorben … Oct. 1740
Seine … Jahr
neben seines … Frau
Fr: Sophia Dorothea v Kalben
gebohrne … … Bertkau
gestorben … 17…0







Anmerkung:
Die Grabplatte beschrieben bei: Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Kreis Stendal Land“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1933, S. 163: „12. Grabstein mit verwaschener Frakturschrift. h 1,75 m, br 1 m. In der Sakristei. Mitte 18. Jahrh. 2 Wappen in Flachrelief: 1. Arnstedt; 2. drei g. Sterne auf b. (v. Kalben).“ Die Zuordnung der Wappen weist Fehler auf.
Vgl. „Jahrbuch des Deutschen Adels“, 2. Bd., Verlag Bruer Berlin, 1898, S. 127: Christoph Ernst von Kalben † 1673 auf Fehmarn, Gutsherr auf Badingen (seit 1666) und Zersenow, dessen Sohn Christoph Engel von Kalben * 1670 † 1741, auf Schäplitz, Schmoor, Woldenhagen, Schinne, Uenglingen, Bülitz, Hohenwulsch, Möllendorf, Grobleben, Döbbelin, Deetzer Warthe, Folkfelde, Steinfelde
Vgl. Enders „Die Altmark“, S. 998: „Während auch die Güter bei Lübeck im 17. Jahrhundert aufgegeben werden mußten, gelang 1633 in der Altmark ein Neubeginn. Christoph von Kalbe erwarb im Erbkauf von dem hochverschuldeten Abraham v. Gohre Gut Schäplitz, 1662 von den Brüdersn Esaias und Gottfried v. Jeetze deren Anteil an der Schäferei Schmoor u. a.. Mit dem altmärkischen Rittersitz übernahmen die Kalbe erstmals die Roßdienstpflicht in der Mark. Aber es gab noch längere Zeit Besitzkonflikte mit Joachim Hennigs (v. Treffenfeld). Im Teilungsrezeß von 1694 erhielt der ältere Bruder Christoph Engel v. Kalbe Schäplitz, Daniel Wollenhagen und Schmoor. Diese Güter waren noch 1801 im Besitz der v. Kalbe bzw. Kalben, außerdem Gut Rönnebeck.“
Die Sterbefälle der Eheleute wurden im Schäplitzer Kirchenbuch dokumentiert. Die Angabe des Sterbejahres des Ehemannes auf der Grabplatte deckt sich nicht mit der Kirchenbucherfassung.
1741: „d. 23. Octobr: ist Hl Christoph Engel von Kalbe gestorben, u. d. 27ten ej. beygesetzet worden ӕtatis 71, 8 men…“
1750: „d. 28t Decembr: ist die Frau von Calben beerdiget worden, ӕtatis 79.“
Deren Hochzeit bzw. Taufe fand nicht in Schäplitz statt. Ab 1703 lassen sie mehrere Kinder in Schäplitz taufen. Mindestens zwei Töchter kamen zuvor andernorts zur Welt.

Lage:
Die Grabplatte wurde innerhalb der Sakristei in der Westwand eingelassen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018