Beschreibung
Zustand:
Im unteren Viertel, insbesondere in Fußbodennähe, zeigt die Platte aus Sandstein eine leichte Verwitterung.

Dekor:
Über dem Textfeld befinden sich zwei Wappen, die aus jeweils einer achteckigen Vertiefung erhaben herausgearbeitet sind. Das Linke zeigt einen Vogel mit darüber aufrecht stehendem Flügel aus vier Federn. Die Helmzier zeigt einen Engelskopf zwischen zwei Flügeln. Das rechte Wappen zeigt eine Geweihhälfte mit vier Enden. Das Textfeld mit vertiefter Inschrift inklusive der Wappen ist von einer gekerbten Linie umgeben.

Inschrift:
HONORI
CHRISTI SERVATORIS,
ET
MEMORIÆ PIE DE=
FUNCTI,
VIRI QUONDAM REVERENDI
JOHANNIS FLVGELI,
ECCLESIÆ HVIVS STAPPENBECCENSIS
PASTORIS OPTIME MERITI.
QVI
NATVS OBISFELDÆ ANNO SALVTIS
M. DC. IIX. DIE I. IVLI.
AB INEVNTE ÆTATE
A…TIBVS LIBERALIBVS DEXTRE INSTITVTVS,
ET STVDIIS THEOLOGICIS EXIMIE ERVDITVS,
SACERDOTIVM STAPPENBECCENSE
ANNO M. DC. XXXIIX. ACCEPIT:
QVO IPSOS XXIII. ANNOS FVNCTVS MAGNO AUDITORVM SVORVM BONO,
QVOS NON MINVS VITÆ INTEGRITATE
QVAM DOCTRINÆ COELESTIS PVRITATE
GNAVITER DOCEBAT,
PERINDE FELIX PATER. VT PIVS,
LIBERIS VI. SVSEPTIS,
MORTALITATEM EXPLEVIT
DIE XXII. IVNI. ANNI M. DC. LXI.
ÆTATIS S. LIII.
B. RESVRRECTIONEM EXSPECTANS,
PLACIDE SVB HOC SAXO QVIESCIT,
QVOD DESIDERATISSIMO MARITO ET PARENTI
ILSEBE HOLTHAVSEN
LIBERIQVE SVPERS TITES
POSVERVNT.
SALVE ANINA ETERNVT COELI QVE SEDIBVS
HOSPES
OMNE …STAMIT MORTALE RELINQVIS
H…

Anmerkung:
Zu Beginn des 1778 angefangenen Kirchenbuchbandes wurde die Reihe der Stappenbecker Pastoren niedergeschrieben: „Herr Johann Flügel Obsfeldensis ist von den Herrn von der Schulenburg zu Beezendorf und Apenburg vociret worden 1638, und 1661 gestorben.“ Auf ihn geht der Inhalt des ältesten Kirchenbuchs (1638-1661) der Parochie Stappenbeck–Buchwitz–Mahlsdorf zurück. Dieses ist später von Pastor Nicolaus Seidel (1681 - 1703) anhand des originalen Notizbuches von Pastor Flügel angelegt worden. Das Trauregister beginnt deshalb mit den Worten Seidels: „Folgende Persohnen sind von dem Sel. Herrn, Herrn Johanno Flügeln, weyland treüfleißigen Herrn Pastore zu Stappenbeck Bukevitz und Malßdorff copuliret, und auß seinem Büchlein, so er selbst eingefasset und von seinem Sohne in Saltzwedel a̅o̅ 1693. unß übergeben von mir, wie er es eingeschrieben, alhir wieder angezeichnet, geschehen den 12 Maij 1693.
Aufgrund der sich anschließenden Lücke im Sterberegister (April 1661 – Juni 1681) konnte zum Ableben Flügels keine Nachricht extrahiert werden. Vermutlich fiel in dieses Zeitfenster auch das Ableben von Flügels Ehefrau Ilsabe Holthausen. Im Taufregister wurden in den Jahren 1641 – 1650 mehrere Kindstaufen des Pastors dokumentiert.

Abmessungen:
1,10 m × 2,20 m

Lage:
Die aufrechtstehende Grabplatte ist außerhalb der Kirche in die südlichen Laibung des Eingangsportales auf der Westseite der Kirche eingelassen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2017