altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Gert von Alvensleben

Sohn des Burgherrn

Sterbedatum:
00.00.1484
Konfession:
katholisch
Ort:
Gardelegen
Standort:
Nicolaikirche
GPS:
11.389981 - 52.528290

Beschreibung:
Zustand:
Der Grabstein ist bis auf geringfügige Blessuren vollständig erhalten

Inschrift:
1484

werner son
gert fan alfeslefen

Anmerkung:
Die Grabplatte wird erwähnt in: Hildebrandt „Die Grabsteine und Epitaphien adliger Personen in und bei den Kirchen der Altmark“, Gardelegen 1868, S. 49: „3. Dem Hauptschiffe näher liegt der (auf) Tafel II. abgebildete ca. 6 Qu. = Fuß große Stein. Sowohl die Zeichnung des v. Alvensleben’schen Wappens, welche fast die ganze Oberfläche einnimmt, als auch die Inschrift – oben die Jahreszahl 1488, unten die Worte: (...) – ist ziemlich roh durch vertiefte Linien hergestellt. Auf welches Mitglied der v. Alvemsleben’schen Familie dieser Denkstein sich bezieht, ist bisher nicht ermittelt. Auffallend ist der Name „Gert“ (abbreviert für Gerhard), welcher bei diesem Geschlechte sonst nicht vorkommt.“
Die bei Hildebrand angegebene Jahreszahl ist falsch. Die zweite und die letzte Ziffer der Jahreszahl auf dem Grabstein sind identisch und zeigen eine nach unten offene (halbe) Acht, was dem gotischen Symbol für die Ziffer Vier entspricht.
Lt. Udo v. Alvensleben Wittenmoor "Die weißen Alvensleben als Burgherren von Gardelegen" S. 31f handelt es sich bei diesem Stein nicht um einen Grabstein, sondern vielmehr um eine Besitz- oder Bautafel von der Burg oder von einem Haus in Gardelegen, das der Familie gehörte (Mitteilung Jürgen Bajerski, Berge bei Gardelegen 2024). Vgl. Werner von Alvensleben – Wikipedia https://de.wikipedia.org › wiki › Werner_von_Alvensleben:
„Werner II. von Alvensleben (* vor 1429; † zwischen 1472 und 1477) war Burgherr auf Gardelegen, Kurfürstlich Brandenburgischer Rat und Hofmarschall.
Werner II. von Alvensleben entstammte der niederdeutschen Adelsfamilie von Alvensleben. Sein Vater war der Landeshauptmann der Altmark Gebhard XIV. von Alvensleben (erwähnt 1392–1425), seine Schwester die Äbtissin des Klosters Neuendorf, Sophie v. A. (erwähnt 1454–1470). Er heiratete in erster Ehe eine von Plotho, in zweiter Ehe Elisabeth von der Schulenburg, eine Tochter Werners und Nichte Richards von der Schulenburg, Herrenmeister des Johanniterordens. Von seinen Söhnen sind Gebhard XVIII.(† 1494) und Dietrich von Alvensleben (erwähnt 1465) bekannt. Eine Tochter Sophie (erwähnt 1489–1495) war ebenfalls Äbtissin des Klosters Neuendorf.
Bereits 1429 muss er als Nachfolger seines Vaters Besitzer der Burg Gardelegen gewesen sein. In diesem Jahr bürgte er für den Kurfürsten Friedrich I. beim Herzog von Braunschweig-Lüneburg wegen des Brautschatzes der Prinzessin Magdalene, der Tochter des Kurfürsten. Lange Jahre diente er dem Lande als Kurfürstlich Brandenburgischer Rat und nahm als solcher an verschiedenen diplomatischen Missionen teil.
Als Kurfürst Friedrich II. 1443 den Schwanenorden stiftete, gehörten er und seine Frau Elisabeth zu den ersten Mitgliedern. Im Jahre 1447 verwaltete er das Amt des Hofmarschalls des Kurfürsten. 1448 erhielt er die Burg Gardelegen, die bis dahin nur Pfandbesitz war, als erbliches Lehen. Im weiteren Verlauf seines Lebens konnte er seine Besitzungen noch erheblich erweitern.
Im Jahre 1450 befand er sich im Brandenburgischen Heere im Krieg zwischen Brandenburg und Sachsen. In der Schlacht bei Beelitz geriet er mit zwanzig anderen brandenburgischen Rittern in Gefangenschaft und kam erst ein Jahr später nach geschlossenem Frieden wieder frei. ...“

Lage:
Die Grabplatte steht an der Nordwand des nördlichen Seitenschiffes.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2019 / 2024