altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Ida Krause

Gesellschafterin

Sterbedatum:
02.12.1872
Konfession:
evangelisch
Ort:
Zichtau
Standort:
Kirchhof
GPS:
11.299087 - 52.607056

Beschreibung:
Zustand:
Der kleine Grabstein aus Sandstein ist vollständig erhalten.

Dekor:
Zwei parallel verlaufende gekerbte Linien umfassen das Textfeld mit vertiefter Inschrift.

Inschrift:
Ida
KRAUSE,

geb. 16. Oct. 1813,
gest. 2. Dec. 1872.

Offb. ... Joh. 2. 2.
Ich weiss deine Werke
und deine Arbeit
und deine Geduld.

Anmerkung:
Lt. Kirchenbuch von Zichtau verstarb Ida Krause (* Berlin 16. Oktober 1815) an Magenkrebs. Sie wurde als „Jungfrau, Gesellschafterin und Pflegerin der verwittweten Frau v. Lamprecht in Zichtau“ betitelt und „auf dem Kirchhofe neben der herrschaftlichen Empore“ begraben. Einzige Hinterbliebene war ihre Schwester, Frau Berner in Berlin.
Luise von Lamprecht geb. Düring (* Berlin 26. September 1799 † Zichtau 27. Dezember 1886, Altersschwäche, begraben im „Erbbegräbnis neben der Kirche“ am 30. Dezember 1886) war mit dem schon vor ihr verstorbenen Offizier Carl von Lamprecht verheiratet. Sie verbrachte ihren Lebensabend bei ihrer Tochter Auguste Luise Friederike von Lamprecht (* Berlin 5. November 1821 † Zichtau 17. März 1887), die mit dem Staatsminister Gustav Albert von Goßler (* Magdeburg 10. Februar 1807 † Zichtau 31. Mai 1869) in Zichtau verheiratet war. Vgl. die vom Zichtauer Lehrer Wilhelm Schulz handschriftlich verfasste „Chronik von Zichtau“ (verwahrt vom Zichtauer Ortschronisten Günter Gräfe) S. 132f: „Alb. v. Gossler Staatsmin. a. D. erwarb das Gut (1853 oder 1854) u. wohnte im Sommer hier, im Winter zumeist in Halle. Er setzte dem Schlosse noch ein Stockwerk auf u. baute den Pavillon. Er pflegte den Park u. den etwas verwüsteten Wald. Als Abgeordneter des Kreises im preussischen Abgeordnetenhause wurde er Mitglied der Unterrichtskommission. Seine Schwester war an den damaligen Kultusminister v. Mühler verheiratet.
Als 1869 im Kirchenkreise Gardelegen eine General = Kirchen- und Schulvisitation begonnen hatte, starb der sehr beliebte Herr v. Gossler plötzlich. Er war auch Mitglied der Visitationskommission.
Seine hinterlassene Witwe Auguste, geb. v. Lamprecht, Excellenz, war Besitzerin und leitete die Verwaltung unter Beistand ihres ältesten Sohnes. Ihre Mutter wohnte hier geistesgestört auf dem Schlosse noch viele Jahre. 1886 starb die Mutter v. Lamprecht geb. Düring
1887 am 17. März starb nach langem schweren Leiden Aug. v. Gossler geb. v. Lamprecht.“
Vgl. auch die vom Zichtauer Lehrer Wilhelm Schulz handschriftlich verfasste „Chronik der Schule zu Zichtau“ (verwahrt vom Zichtauer Ortschronisten Günter Gräfe) (ohne Seitenangabe): „Todesfälle (...) Ihre Mutter (Luise von Lamprecht geb. Düring, F. M.) schien von Zeit zu Zeit leidender zu werden. Nach einer kurzen Krankheit entschlief dieselbe am 23. Dezember 1886. Ach, so viele Jahre hatte sie hier in ihrem geistumnachteten Zustande leben müssen, wohl über 30 Jahre!
Ihre treuen Pflegerinnen waren Ida Krause, Fräulein Lorenz; zuletzt Frl. Donath, u. hatten Juliane u. Marie Stockfisch dieselben in den letzten Jahren treulich unterstützt.“

Lage:
Der Grabstein liegt wenige Meter südlich des Kirchturmes unmittelbar neben zwei weiteren kleinen Grabplatten. Sein oberes Ende weist nach Süden.

Text und Foto:
Moldenhauer, Magdeburg 2019