altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Friederike Sophie Dorothee Schulz

Schlanze

Ehefrau des Lehrers

Sterbedatum:
14.01.1897
Konfession:
evangelisch
Ort:
Zichtau
Standort:
Kirchhof
GPS:
11.299087 - 52.607056

Beschreibung:
Zustand:
Das Textfeld ist in vier Teile zerbrochen.

Dekor:
Ein rechteckiges Textfeld aus schwarzem Glas mit eingeätzter Inschrift wurde in einem schlichten Grabstein aus Sandstein eingelassen.

Inschrift:
Hier
ruhet in Gott
Friederike
Schulz

geb. Schlanze
* 22. Novbr. 1843,
† 14. Januar 1897.
Röm. 12, 12.

Anmerkung:
Lt. Kirchenbuch von Zichtau wurde die an einer Brustkrankheit verstorbene „Cantorfrau“ in Zichtau als Tochter des Grundsitzers, Böttchermeisters und Gemeindekirchenratsmitglieds Gottfried Friedrich Ludwig Schlanze und dessen Ehefrau Dorothee Caroline Luise Stauber geboren. Am 16. Oktober 1872 ging sie die Ehe mit dem Kantor und Schullehrer Christoph Friedrich Wilhelm Schulz (* Hohenhenningen 23. Oktober 1844 † Gardelegen nach 1920?), Sohn des Johann Joachim Erdmann Schulz, Grundsitzer und Kaufmann in Hohenhenningen, und der Elisabeth geb. Krösch ein.
Wilhelm Schulz verfasste handschriftlich die „Chronik von Zichtau“ und die „Chronik der Schule zu Zichtau“. Bei der Ortschronik standen ihm Originalquellen des Alvenslebenschen Gutsarchivs aus dem 17. Jahrhundert zur Verfügung, die heute nicht mehr zugänglich sind. Die Schulchronik wurde 1878 angelegt und bis 1948 weitergeführt. Beide Schriftwerke werden heute vom Zichtauer Ortschronisten Günter Gräfe verwahrt. In der Schulchronik dokumentierte Schulz neben dem Ableben seines Schwiegervaters und seiner Ehefrau auch seinen Dienstantritt und seine Versetzung in den Ruhestand:
- „Todesfälle (...) Auch im Schulhause hatten wir einen schmerzlichen Trauerfall. Nach kurzer Krankheit von etwa 5 Tagen starb mein lieber Schwiegervater der Schulze u. Böttchermeist. Gottlieb Schlanze am 10. Januar 1887. Eine Lungenentzündung machte seinem arbeitsreichem Leben ein Ende. Er hing an unsern Kindern u. sie an ihn. Am 14. Jan. ist er begraben u. waren seine Verwandten zahlreich erschienen.“
- „Schuljahr 1896/97 (...) Die schwerste Wunde wurde mir geschlagen, als der Herr meine liebe Gattin am 14. Januar abrief. Durch ihr Leiden an der Auszehrung war ich ja etwas auf dieses Ende seit vorigem Sommer vorbereitet, aber es kam nun doch noch zu früh u. unerwartet. Eine Diarröh raffte die letzten Kräfte in einigen Tagen dahin.“
- „C: Personalien Lehrer: Wilh. Schulz, geb. 23. Oct 1844 in Hohen(hennin)gen, auf dem Seminar in Osterburg 1861 – 64, in Schoenebeck Lehr. v. 1864 – 67, hier angetr. 1/10 67. Eingetreten im Amt 12. Okt. 64. Verfügung der Reg. 18. Okt. Vereidigt 22. Oktob. 64.“
- „Schuljahr 1909/10 (...) Ich beantragte meine Versetzung in den Ruhestand zum 1. Novemb. d. J. die mir auch gewährt wurde. Ich hatte mir in Gardelegen Kasernenstr. 8 eine Wohnung gemietet u. gedenke am 2. November dorthin zu ziehen. Am 31. Oktob. soll ich hier noch meinen Dienst versehen, an demselben Tage soll ein Familienabend gehalten werden, im 1. Teile wird der Reformation gedacht, im 2 Teile werde ich ein Abschiedswort an die lieben Dorfbewohner richten, daneben werden mehrere Lieder gesungen, 4 vom Gesangverein, die andern von der ganzen Gemeinde. Zichtau den 27. Oktober 1909. W. Schulz.“

Lage:
Der Grabstein liegt wenige Meter südlich des Kirchturmes. Sein oberes Ende weist nach Osten.

Text und Foto:
Moldenhauer, Magdeburg 2019