altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Siegmund Adler

Kaufmannssohn

Sterbedatum:
15.10.1868
Konfession:
jüdisch
Ort:
Tangermünde
Standort:
Jüdischer Friedhof
GPS:
11.962589 - 52.537136

Beschreibung
Zustand
:
Der aus Sandstein gefertigte Grabstein ist in Bodennähe verwittert.

Dekor:
Der Stein schließt nach oben mit einem Giebeldreieck ab. Auf der Ostseite befindet sich eine vertiefte Inschrift.

Inschrift
Ostseite
:
Hier ruhet in Gott:
Siegmund Adler
geb. d. 6 Novmb.
1865,
gest. d. 15 October
1868.

Anmerkung:
Der jüdische Friedhof von Tangermünde wurde in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts angelegt und erfuhr in den folgenden Jahrhunderten einige Erweiterungen (1796, 1851, 1907). Das Areal umfasst heute 600 m² und ist von einer knapp 2 m hohen Backsteinmauer, die zwei Tore enthält, umgeben. Der Begräbnisplatz wurde auch für Mitglieder der jüdischen Gemeinde Stendal genutzt, bevor diese 1893 einen eigenen Friedhof in Nähe des Uenglinger Tores ihrer Stadt erhielt. Die 74 erhaltenen Grabmäler stammen vorwiegend aus dem 19. Jahrhundert. 1941 fand die letzte Beisetzung statt. Zu DDR-Zeiten und nach der Wende haben sich immer wieder Tangermünder Bürger für die Pflege und den Erhalt des Friedhofs eingesetzt. Zuletzt 1997, als nach einem Übergriff 17 umgestoßene und zerstörte Steine mithilfe der Bundeswehr wieder freigelegt und aufgerichtet wurden. Im Jahr 2000 erfolgte durch die Stadt Tangermünde der Einbau der mit einem Davidstern versehenen, eisernen Tore (vgl. Der jüdische Friedhof in Tangermünde – haGalil www.hagalil.com › 2012/09 › tangermuende. und Jüdische Friedhöfe in Sachsen Anhalt Seite 3: Orte L – Z www.alemannia-judaica.de › sachsen_anhalt_friedhoefe3).
Vgl. Landesarchiv Sachsen-Anhalt Rep C 131 Nr. 1412 (Geburten, Heiraten, Begräbnisse von jüdischen Einwohnern u. a. in Tangermünde 1847/48 – 1874 und Stendal 1847 - 1874). Demnach starb der Knabe 1868 an einem „Lungenübel“. Er war der Sohn vom Kaufmann Moses Adler in Tangermünde und der Amalie geb. Mansfeld. Die Eltern hatten am 17. Februar 1865 in Tangermünde die Ehe geschlossen. Die Mutter Amalie Mansfeld war eine Tochter des Kaufmanns Marcus Mansfeld in Wustrow (Königreich Hannover) und der Betty geb. Herzberg.

Lage:
Der Grabstein steht auf dem jüdischen Friedhof in der Magdeburger Straße in der sechsten Reihe von Osten. Er ist der zweite von sechs Steinen dieser Reihe von Süden gesehen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2020