altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Christoph Nicolaus Schreiber

Sohn des Pastors

Sterbedatum:
19.10.1684
Konfession:
unbekannt
Ort:
Stendal
Standort:
Marienkirche
GPS:
11.860660 - 52.605590

Beschreibung
Zustand
:
Am rechten Rand befindet sich in der Oberfläche der Sandsteinplatte eine kleine Fehlstelle.

Dekor:
Die Platte trägt eine vertiefte Inschrift. Der Rand wird mit einer gekerbten Linie betont.

Inschrift:
CHRISTOPH NICOLAUS
H. STEPH. SCHREIBERS AR„
CHI DIACONI U. FR. MARG
Schultzinn
Söhnlein ist
gebohren ANNO 1. 6. 84. D. (11.)
AUG. sehlig entschlaffe(n)
19. 8br. selbigen jahres, seines
Alters x. Wochen.

Anmerkung:
Da die Sterberegister der Stendaler Marienkirche erst ab 1720 überliefert sind, konnten zu den Todesumständen des verstorbenen Kindes keine Recherchen durchgeführt werden.
Lt. Taufregister wurde das Kind am 11. August 1684 geboren und drei Tage später am 14. August getauft. Vgl. Czubatynski „Evangelisches Pfarrerbuch für die Altmark“, S. 289. Demnach war Stephan Schreiber († Stendal 8. Januar 1712) in erster Ehe seit dem 12. September 1683 mit Margarethe Schultze (* Salzwedel Neustadt 12. Februar 1659 † 12. Dezember 1684) verheiratet. Seine zweite Ehe schloss er in der Marienkirche 1685 mit Eva Catharina Witte.
Der Kirchenbucheintrag (Marienkirche Stendal, Proklamation 16., 17., 18. Sonntag nach Trinitatis 1685) dazu lautet: „Hl Stephanus Schreiber, ArchiDiaconus Marianus und J. Eva Catharina Witten, Hl Johann Witten sel. gewesenen Churfürstl. Amptmans zu Neuendorff, und Holtzschreibers in der Alten Marck hinterbliebene Eheleibliche Tochter.“
Nach dem Kirchenbuch der Katharinenkirche zu Salzwedel wurde die erstgenannte Ehefrau Margarethe Schultze als Tochter des Kämmerers Nicolaus Schultze am 20. Februar 1659 getauft.
Entgegen der Darstellung im Pfarrerbuch war Schreiber vor dem jedoch schon mit Theodora Bäumichen verheiratet gewesen. Dies geht auch aus den Patenangaben der Taufregister der Marienkiche Stendal (Taufe beim Pastor Belcovius im Jahr 1680) und der Johanniskirche Werben hervor. Die Verstorbene war eine Tochter des Pastors in Gr. Behnitz bei Nauen, Johann Bäumichen, und dessen Ehefrau Anna Lentz. Deren Tochter Catharina Bäumichen war in erster Ehe seit dem 29. Juni 1657 mit Joachim Moldenhauer (* Salzwedel 8. Mai 1632 † Königsmark 10. Juli 1677), Pastor in Königsmark, verheiratet. Stephan Schreibers (damals als Pastor in Iden) Ehefrau Theodora Bäumichen trat 1664 als Patin bei der Taufe der Tochter Elisabeth Sophie Moldenhauer in Königsmark in Erscheinung und wurde als Schwester der Mutter des Täuflings bezeichnet.

Lage:
Das Grabplattenfragment liegt im südlichen Chorumgang innerhalb eines Sandsteinplatten-Streifens, der zur Gliederung des Ziegelsteinbodens zwischen den Pfeilern dient.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2021