altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Bertold von Oldershusen

Erbmarschall

Sterbedatum:
00.00.1577
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Marienkirche
GPS:
11.860730 - 52.605520

Beschreibung:
Gestaltung/Zustand:
Vgl. dazu „Die Kunstdenkmale der Stadt Stendal“, Mitteldeutscher Verlag 2020, S. 195f. Die detailierte Beschreibung erfasst den Zustand des Epitaphs vor Ausbruch des 2. Weltkrieges: „55. Epitaph des Bertold v. Oldershusen. † 1577. (Tafel 84 a) Südweite des Chorumganges. Nordostwand der 1. Kapelle. h 4,50 m. br 1,80 m. t 48 cm. Rahmenteile aus grauem, Reliefs aus weißem Marmor. Inschrifttafeln aus Schiefer. Sarkophagähnlicher Sockel mit einem von Fruchtbündeln, Beschlag- und Rollenwerk gerahmten Schriftfeld. Auf dem Sockel ruhen drei Platten, auf dem die Familie des Toten kniete: drei männliche und zwei weibliche Figuren vor einem Rundbogenrelief mit der Auferstehung Christi. Relief seitlich von Volutenpilastern gerahmt und über dem Rundbogen von einem Dreieckgiebel bekrönt, im Feld die Halbfigur des Gottvaters. Auf der Giebelspitze steht der Tod in weitem Mantel. Die in goldenen Lettern aufgemalte Inschrift am Sockel nicht mehr zu entziffern. Nach Bekmann (a. a. O. Sp. 64) war der Tote der Erbmarschall des Herzogs von Braunschweig, Bertold Oldershusen, der auf der Brautfahrt seiner erstgeborenen Tochter Sophie Hedwig nach Pommern in Gardelegen starb. Das Grabmal ließ ihm Herzog Julius von Braunschweig von einem Braunschweiger Meister errichten. Brief des Herzogs an den Kurfürsten von Brandenburg 1578, der sich auf den Grabsteinbau bezieht, veröffentlicht in „Anlagen zu der Geschichte des adelichen Geschlechts von Oldershausen“ von Klinckhard. o. J. Epitaph seitlich und in der Höhe verkürzt, vermutlich, als es an die heutige Stelle versetzt wurde (vgl. Bekmann). Die menschlichen Figuren liegen z. T. zerbrochen auf der Empore am Nordquerschiff, Kopf der Mutter im Pfarrhaus. Bei der Tochter fehlen Hände, Nase und Mund, beim zweiten Sohn die Füße. Risse in Schrifttafeln und im Hauptrelief.“ Inschift überliefert bei Bekmann „Historische Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg“, Fünfter Teil, 1. Buch. II. Kap. Spalte 64: „Das andere ist Bertoldi von Oldershausen, Herzogs Julii zu Braunschweig und Lüneburg Ministri grabmahl, so in marmor ausgehauen, und oberwärts an dem pfeiler zur linken hand gegen der Kanzel über sich befindet, stellet vor die auferstehung Christi samt darunter stehenden worten mit güldnen buchstaben: Ego sum resurrectio. Und nächst dem drein Manns= und zwei Frauenbilder nebst zweien wapen, und unter denselben folgende worte: D. O. M. S. Inclytus atque Princeps Dn. Lulius Dux Brunsvicen. & Luneburgen. Nob. & valido suo fidelio dilecto Bertoldo de Oldershausen Sui Ducatus Haereditario Marischalco in nupt. deductione filia suae primogenitae Dominae Sophiae Hedwigis &c. in Pommeraniam pie Gardelebiae defuncto & Stendaliae in hoc templo sepulto ex Zelo vere Christiano & tali Principe digno in Singularem tam ipsius Bertoldi quam totius antiq. gentis Oldershusen gartiam & memoriam aeter, hoc monumentum F. C.“

Inschrift
obere Schiefertafel:

...

untere Schiefertafel:
...

Anmerkung:
Vgl. Berthold X. von Oldershausen: Family tree by Christoph ...https://gw.geneanet.org › cvpolier › n=von+oldershausen. Demnach war der verstorbene Oldershausen Herr auf Förste und Düderode. Er wurde als Sohn des Heinrich von Oldershusen († 1547), Herr auf Oldendorf, und dessen Ehefrau Catharina von Bültzingslöwen († 1574) geboren. Seine Ehefrau Ilse von Schwicheldt war die Tochter des Kurt von Schwicheldt († 1528), Herr auf Peine, und Ilse von Rautenberg.

Lage:
Das Epitaph befindet sich an der Ostwand einer Seitenkapelle des südlichen Chorumgangs.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2021