altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Jacob von Itzenplitz

Gutsherr

Sterbedatum:
19.03.1588
Konfession:
evangelisch
Ort:
Bittkau
Standort:
Kirche
GPS:
11.962330 - 52.408320

Beschreibung
Zustand
:
Die Ränder und Ecken der aus Sandstein gefertigten Grabplatte sind lädiert. Hinzu kommt eine Fehlstelle im mittleren rechten Randbereich. Die Oberfläche der mittleren linken Plattenhälfte (einschließlich des Reliefs) ist mit Schriftverlust abgetreten.

Dekor:
Das Relief eines Ritters, dessen Hände sich in Gebetshaltung befinden, wird auf der Grabplatte gezeigt. Der Helm liegt zwischen den Füßen. Auf dem Rand der Platte befindet sich eine vertiefte Inschrift. In den Ecken stehen die Ahnenwappen (links oben „D V I“ – von Itzenplitz: drei Bärenköpfe auf einem Schrägbalken im Schild, drei Feder schmücken den Helm; links unten „V V D“ – NN: ein netzartiges Gebilde im Schild, ein Büffelhornpaar auf dem Helm; rechts oben „D V K“ – NN: in der oberen Hälfte des quergeteilten Schildes ein schreitender Löwe(?) mit Beute im Maul und eine ähnliche Symbolik als Helmzier; rechts unten „D V I“ – von Jeetze: eine Vogelklaue im Schild und fünf Straußenfedern und drei dahinter gestellte Fahnen als Helmschmuck).

Schriftzugumlauf auf dem Rand:
ANNO 1588. DEN 19 MARTY. IST DER
EDLE VND ERNVESTE IACOB VON (ITZENP)LITZ
DER EN... IN GOTT SELIGLICH ENT(SCHLA)
FFEN DEN ... ...G GENEDIGLICKEN

ÆTATIS SVÆ 68

Anmerkung:
Bei Sanierungsarbeiten an der Kirche im Jahre 2004 wurde die Platte auf dem Kirchhof zusammen mit einer Zinkblechverzierung (Taube) eines Prunksarges und Scherben eines aus Ton gebrannten Grabbeigabengefäßes unweit des Nordportals in einer gewissen Tiefe unter der Grasnarbe freigelegt. Nachdem die Platte einige Jahre außen an der Kirche stand, entschied man sich für eine Aufstellung im Kirchturm, um die Steinmetzarbeit vor der Witterung zu schützen. Die anderen Fundobjekte befinden sich in einem Schaukasten innerhalb des Kirchenschiffes.
Vgl. Enders „Die Altmark“, BWV 2008, S. 737: „Mit zunehmender Verschuldung der Lehngutsbesitzer gerieten viele Erben in Not, die Leibgedinge zu realisieren wie z. B. 1588 die Lehnserben Jacobs v. Itzenplitz [zu Bittkau] zugunsten seiner Witwe Ursula v. Rossow. Sie mußten daher in die Verpfändung der Lehngüter Jacobs einwilligen. Dadurch konnten ihr 2.400 rt samt 300 rt für die Wohnung ratenweise ausgezahlt werden, außerdem 8½ Wsp Korn aus den Lehngütern samt notwendiger Holzung zur Feuerung oder 20 rt auf Lebenszeit.“

Abmessungen:
ca. 1,00 m × ca. 2,00 m

Lage:
Der Grabstein steht innerhalb der Kirche an der Nordwand des Turmes.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2022