altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Heinrich von Alvensleben

Gutsherr

Sterbedatum:
21.09.1484
Konfession:
katholisch
Ort:
Erxleben, Bördekreis
Standort:
Schlosskapelle
GPS:
11.241870 - 52.218690

Beschreibung:
Zustand:
Die Ränder der Sandstein-Grabplatte sind stellenweise lädiert. Auf der unteren Hälfte befindet sich eine schadhafte Stelle auf der Oberfläche, die bei Anfertigung des Grabmals schon vorhanden gewesen sein muss, denn die Linien der Ritzzeichnung verlaufen auch durch diesen Bereich.

Dekor:
Der Rand, der von zwei gekerbten Linien betont wird, trägt eine vertiefte Inschrift. Auf der Platte ist die Ritzzeichnung eines Ritters zu sehen, zu dessen Füssen das Wappen derer von Alvensleben liegt. Der Wappenschild ist tief in das Material eingearbeitet worden, so dass die drei Rosen plastisch gestaltet werden konnten. Der Buchstabe „q“ in dem Wort „requiescat“ der Inschrift wurde als Raute gestaltet.

Inschrift
Schriftzugumlauf auf dem Rand:

Anno • dni • M • cccc • lxxxiiii
ipso die mathei apli obiit strenuus hinricus d
de • aluensleue
• hic sepultus
illius anima in pace requiescat

Übersetzung:
Im Jahr des Herrn 1484 am Tage des Apostels Matthäus starb der tüchtige Herr Heinrich von Alvensleben und ist hier begraben. Seine Seele ruhe in Frieden.

Anmerkung:
Erxleben im Bördekreis gehörte bis 1807 zur Landereiterei Salzwedel und kann deswegen der Altmark zugerechnet werden.
Eine Beschreibung der Grabplatte befindet sich auf der homepage derer von Alvensleben (https://www.familie-von-alvensleben.de). Demnach wurde Heinrich von Alvensleben in der sogenannten Alvensleben-Kapelle im Kloster Mariental (nördlich Helmstedt) begraben. 1891 erfuhr der Grabstein seine Umsetzung in die Schlosskapelle nach Erxleben. Der Verstorbene war der Vater von Busso dem Reichen aus der roten Linie.
Siehe auch im Internetportal „DIO Deutsche Inschriften online Niedersachsen/Kloster Mariental“: „Heinrich von Alvensleben, Herr auf Erxleben, ist erstmalig im Jahr 1449 anläßlich einer von ihm vorgenommenen Belehnung nachzuweisen. Im Jahr 1470 wird er als Knappe bezeichnet. Seine Verbindung zum Kloster Mariental belegen zwei Urkunden aus dem Jahr 1473, in denen es um einen Verkauf von Land an das Kloster und um eine Zehntangelegenheit geht.“ Auf dieser Seite ist auch eine Übersetzung der lateinischen Inschrift angegeben.

Lage:
Die Tafel steht in der nach Norden ausgerichteten Kapelle am nördlichen Ende der Ostwand.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2022