altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Luise von Lamprecht

Düring

Ehefrau des Offiziers

Sterbedatum:
27.12.1886
Konfession:
evangelisch
Ort:
Zichtau
Standort:
Kirchhof
GPS:
11.298976 - 11.298976

Beschreibung:
Zustand:
Die Farbe der Inschrift ist teilweise abgeblättert.

Dekor:
Die kleine quadratische Granitplatte liegt auf einer geneigten Sandstein-Unterlage und trägt eine vertiefte, geweißte Inschrift.

Inschrift:
Luise von Lamprecht

geb. Düring
geb. d. 26. September 1799,
gest. d. 27. Dezember 1886.

Anmerkung:
Nach dem Kirchenbuch von Zichtau wurde die an Altersschwäche verstorbene „Offizierswitwe Carl v. Lamprecht“ (* Berlin 26. September 1799) am „30. Dezember im Erbbegräbniß neben der Kirche beigesetzt. Text: W. 11, 28“.
Sie war die Ehefrau des Obristen und Intendanten des Königlich Preußischen Gardekorps zu Berlin Karl Friedrich Andreas von Lamprecht (1786 – 1824). Deren Tochter Auguste Luise Friederike von Lamprecht (* Berlin 8. November 1821 † Zichtau 17. März 1887) war seit dem 9. Oktober 1839 (Eheschließung in Berlin) mit dem ehemaligen Staatsminister und Rittergutsbesitzer in Zichtau Gustav Albert von Gossler (* Magdeburg 10. Februar 1807 † Zichtau 31. Mai 1869) verheiratet.
Vgl. auch die vom Zichtauer Lehrer Wilhelm Schulz handschriftlich verfasste „Chronik der Schule zu Zichtau“ (verwahrt vom Zichtauer Ortschronisten Günter Gräfe) (ohne Seitenangabe): „Todesfälle (...) Ihre Mutter (Luise von Lamprecht geb. Düring – Mutter von Auguste Luise Friederike von Gossler geb. von Lamprecht, F. M.) schien von Zeit zu Zeit leidender zu werden. Nach einer kurzen Krankheit entschlief dieselbe am 23. Dezember 1886. Ach, so viele Jahre hatte sie hier in ihrem geistumnachteten Zustande leben müssen, wohl über 30 Jahre! Ihre treuen Pflegerinnen waren Ida Krause, Fräulein Lorenz; zuletzt Frl. Donath, u. hatten Juliane u. Marie Stockfisch dieselben in den letzten Jahren treulich unterstützt. Am Tage nach Weihnachten, am 27. Dezember wurde die sterbliche Hülle der gnädigen Frau v. Lamprecht von der ganzen Gemeinde u. den Leidtragenden nach dem Gewölbe bei der Kirche geleitet u. dort beigesetzt. (...)“. Das Sterbedatum in der Schulchronik weicht von dem auf dem Grabstein und im Kirchenbuch genannten Tagesdatum ab.
Siehe auch die vom Zichtauer Lehrer Wilhelm Schulz in der bis 1909 handschriftlich verfassten „Chronik von Zichtau“ (verwahrt vom Zichtauer Ortschronisten Günter Gräfe) auf S. 150 niedergeschriebene Nachricht zur Familiengrabstätte der Familie Gossler: „Der obere Friedhof. Die Besitzer und Nachfolger der Kossatenhöfe im Dorfe, Pastor und Lehrer hatten auf dem unteren Friedhof um die Kirche herum einen eigenen Begräbnisplatz. Der übrige Teil dieses Kirchhofs war für die Gutsleute bestimmt, reichte aber immer nicht aus. Hier hat Herr Conrad v. Goßler in den achtziger Jahren einen Teil besonders einfriedigen lassen zum Begräbnis seiner Familie. Hier wurden auch die vorher im besonderen Gewölbe des Bienengartens beigesetzten Särge nun versenkt. Hier ruht sein Bruder, General Martin v. Goßler auf Calbe u. dessen Sohn. (...)“.

Lage:
Die Grabplatte befindet sich in der mit einem Eisenzaum umfriedeten, 30 Denkmäler des 19. – 21. Jahrhunderts enthaltenen Familiengrabstätte derer von Goßler in der Nordwest-Ecke des Kirchhofes.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2022