altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Johanne Rudolphine von Derenthal

von der Schulenburg

Ehefrau des Offiziers

Sterbedatum:
20.06.1790
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Dom St. Nikolai
GPS:
11.860060 - 52.600280

Beschreibung:
Inschrift:
Zur
Seite ihres Gemahls
ruhet
Eine der
Würdigsten ihrer Zeit genoßen,
Frau Johanna Rudolphina von der Schulenburg,
vermählt gewesene
Hauptmannin von Derenthal.
Sie erblickte das Licht der Welt
zu Rittleben den 28ten Dec: 1718
Ward seelig vollendet den 20ten Junii 1790
Menschenliebe und Wohlthätigkeit
übte Sie auf Erden,
Jetzt erndet sie im Himmel,
den dafür verheißenden Lohn.
Ihre Asche
Verehren zwey Stieftöchter
und
derselben Kinder.

Anmerkung:
Eine (heute noch aktuelle) Beschreibung des Denkmals aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg ist abgedruckt in: „Die Kunstdenkmale der Stadt Stendal Textteil“, Mitteldeutscher Verlag, 2020, S. 149f „75. Grabstein der Johanna Rudolphina v.d. Schulenburg (...) h 1,40 m. br 98 cm. Sandstein; Relief mit Bemalung. Durchgehende seitliche Baluster. Dazwischen ist der Stein dreigeteilt in eine Sockelzone mit Urne, ein Schriftfeld und eine krönende Wappenkartusche, von wilden Männern gehalten. In der Kartusche das v.d. Schulenburgische Wappen. Inschrift in erhabener Fraktur: (...). – Rand leicht beschädigt. Stein grauweiß. Schriftfeld schwarz. Lettern golden. Schärpe Schwarz mit gold.“ Der Familienname der Verstorbenen wird in dieser Quelle fälschlicherweise mit Herrenthal angegeben.
Vgl. Danneil „Das Geschlecht von der Schulenburg“, Bd. 2, Salzwedel 1847, S. 250f. Demnach war die Verstorbene eine Tochter des Landrats Hans Georg von der Schulenburg und der Henriette Susanne von Backhoff: „4. Johanne Rudolphine, geboren am 28. Dec. 1719 zu Rittleben, ward vermählt mit dem Hauptmann v. Derenthal im v. Knobelsdorffschen Regiment. Sie lebte noch 1789 als Wittwe zu Apenburg.“
Im Kirchenbuch von Apenburg/Rittleben wurde 1718 vermerkt: „Den 28 10bl: ist des Hochwolgebl. Hln. v. d. Sch(ulenburg). Fürstl. Ober Stall„Meist. zu Rittl. T(ochter). getauft: Paten (...) der Name des lieben Kindes ist Johanna – Rudolphina: (...)“.
Zur Trauung findet sich in demselben Kirchenbuch 1772 (ein Jahr Abweichung vom Datum auf dem Grabstein) der Eintrag: „November den 25ten wurden alhier copuliret der Hochwohlgebohrne Herr Georg Philip von Derenthal Premier Lieutena̅t bey der Infanterie Regiment v. Stojentin mit der Hochwohlgebl. Fräulein Johanne Rudolphine von der Schulenburg des weil(an)d Hochwohlgebl. Herrn Georg von der Schulenburg gewesenen Landraths der Altmark auch Erb und Gerichtsherr zu Rittleben nachgelaßenen mittelsten Tochter.“
Im Sterberegister des Stendaler Domes steht 1790 zu lesen: „Die seel. Frau Hauptmannin Johanne Rudolphine von Derenthal gebl. von der Schulenburg erblickte das Licht der Welt im Jahr 1718 den 26ten Decembr. zu Rittleben und starb den 20ten Juny an der Wassersucht. Sie wurde den 22ten des Abends, nachdem Sie das ganze Geläute des Mittages erhalten, in der Stille begraben. Alt. 71 Jahre 5 Mont, 25 Tage.“

Lage:
Die Grabplatte steht im südlichen Seitenschiff an der Westwand der 7. Seitenkapelle von Osten.

Foto und Text :
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2019/2023