altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Arnoldus van Dedessen

Propst

Sterbedatum:
06.02.1440
Konfession:
katholisch
Ort:
Kloster Neuendorf
Standort:
Kirche
GPS:
11.458825 - 52.525819

Beschreibung
Zustand
:
Die rechte Ober-Ecke der aus Sandstein gefertigten Platte fehlt. Die Oberfläche weist Abnutzungsspuren auf. Teile der Inschrift sind aufgrund der verlorengegangenen Ausfärbung nur mit Mühe zu entziffern.

Dekor:
Der Rand des Grabsteins wird von zwei gekerbten Linien betont, zwischen denen die vertiefte Inschrift verläuft. Der linke Rand trägt keine Schrift. Auf der Platte befindet sich die Ritzzeichnung eines Geistlichen, der unter einem gotischen Spitzbogen steht und einen Kelch segnet.

Inschrift
Schriftzugumlauf auf dem Rand
:
Anno · dn̅i · m° · cccc° · xl · …
… · … · obiit · dn̅s · arnoldus · dedesen · p̅positus · huiꝰ · … ·
cuiꝰ · ai̅a · reqescat · in pace · amen

Anmerkung:
Dieser Grabstein wird erwähnt bei Bekmann „Historische Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg“, Christian Friedrich Voß, Berlin 1753, Bd. 2, 5. Teil, 1. Buch 10. Kap., Spalte 128: „III. Von den Pröbsten finden sich (…) 5. Arnold Gedeke, dessen Grabmahl in der Kirche vorhanden: Ao. Dni MCCCCXL. sexto di mensis Febr. Obiit Dns. Arnoldus Gedeke Prepositus huius Ecclesie, cuius anima &c.“
Der Familienname ist hier falsch gelesen worden. Die Leseart „Dedesen“ wird auch bestätigt durch die im Landesarchiv Sachsen-Anhalt unter der Signatur U 21 II 8, Nr. 73 befindliche Urkunde vom 10. Februar 1433: „Arnoldus van Dedessen, Propst, Katherina van Ghore, Äbtissin, und Margareta van Ghorne, Priorin des Klosters Neuendorf, verkaufen dem Priester Johann Bucholt von der Petrikirche zu Stendal zwei Wispel Weizen jährliche Rente aus mehreren benannten Höfen im Dorf Groß Moringen, mit dem Bescheid, daß solche nach seinem Tode an das Kloster zurückfallen sollen, auch weitere Bestimmungen über Stiftung einer Memorie für ihn und Verteilung der Rente.“
Dass die Grabplatte bei Hildebrandt: „Die Grabsteine und Epitaphien adeliger Personen in und bei den Kirchen der Altmark.“ Gardelegen 1868, nicht aufgeführt wird, ist wahrscheinlich der Tatsache geschuldet, dass der Name des Verstorbenen kein Adelsprädikat enthält oder diese Platte erst nach 1868 aufgefunden und an ihren jetzigen Ort verbracht wurde.
Bei Matthias Friske „Die mittelalterlichen Kirchen der südwestlichen Altmark“, Lukas-Verlag 2023, S. 154 wird die Platte irrtümlicherweise einem Probst namens Johann Königstorp zugeordnet.

Abmessungen:
1,19 m × 2,14 m

Lage:
Die Platte lehnt innerhalb der Kirche an der Ostwand des Erdgeschosses unter dem Turm.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2023