altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Oda von Alvensleben

Ehefrau des Albrecht I. von Alvensleben

Sterbedatum:
00.00.1324
Konfession:
katholisch
Ort:
Kloster Neuendorf
Standort:
Klosterkirche
GPS:
11.458867 - 52.525814

Beschreibung:
Zustand: Der untere Rand und die rechte obere Ecke der Grabplatte aus Sandstein fehlen.

Inschrift:
…A ∙ ANNO ∙ DMI ∙ M ∙ CCC…

...A ∙ ODA ∙ DICTA ∙ DE ∙ AL
VENSLEVE
∙ ORA(TE PRO E)A.

Anmerkung:
Diese Grabplatte findet Erwähnung in: Hildebrandt „Die Grabsteine und Epitaphien adliger Personen in und bei den Kirchen der Altmark“, Gardelegen 1868, S. 60: „Ein an der unteren Seite und an der linken Oberecke beschädigter Stein, 4´ 9½´´ hoch und 4´ breit. Auf demselben erblickt man, durch eingeritzte Linien hergestellt, zwei weibliche Gestalten neben einander. Die zur Linken des Beschauers ist die größere; sie trägt auf der auf der Brust ein Schild mit dem v. Alvensleben´schen Wappen; ihre Hände sind über dem Gürtel gekreuzt. Die kleinere, ähnliche Figur hält mit beiden Händen ein Buch. In jeder Oberecke des Steins ist ein Wappenschild eingehauen. Das zur Linken (hier wahrscheinlich von Bodendick) wird von einer Gruppe stammverwandter Geschlechter geführt. (v. Ledebur, Märk. Forschungen, III., 320.) Das zur Rechten ist das der Familie v. Eimbeck. Die oben links beginnende Umschrift lautet (…) Nach Wohlbrück; Gesch. d. Geschl. v. Alvensleben I. v. A., des Stammvaters der schwarzen Linie seines Geschlechts, Oda; ihre Abstammung ist unbekannt. Da sonst dieser Vorname im 14. Jahrhundert bei keiner Frau von Alvensleben vorkommt, so liegt die Annahme nahe, daß die auf unserem Steine abgebildete Oda eben jene Gemahlin Albrechts I. sein soll. Die kleinere Figur könnte man dann auf Albrechts einzige Tochter Mechthild beziehen.“
Vgl. auch https://www.familie-von-alvensleben.de/.../oda-v-bodendiek-um-1324-mainmenu-15...: „Oda v. Alvensleben, geb. v. Bodendiek (um 1324) Sie soll den Alvenslebenschen Ring empfangen haben. Sie war die vermutlich dritte Frau von Albrecht I. v. A., der von 1302 bis 1336 urkundlich erwähnt wurde und 1324 die Burg Kalbe/Milde erwarb. Sie selbst wurde 1324 als Frau Albrechts I. urkundlich erwähnt und ist somit die erste Burgfrau Alvensleben in Kalbe/Milde. Ihr Grab befindet sich im Kloster Neuendorf bei Gardelegen. Ihr Grabstein (nach 1334) galt lange Zeit (bis zum Fund des Grabsteins der 1324 verstorbenen Gertrud v. A. in Kloster Mariental) als das älteste Grabdenkmal der Familie v. Alvensleben. Es zeigt die Verstorbene (siehe nebenstehenden Ausschnitt) sowie ein Bild ihrer Tochter Mechthild und die Wappen der Familien v. Alvensleben, v. Bodendiek und v. Eimbeck (ihre Mutter).
Der Sage nach soll sie die Empfängerin des Alvenslebenschen Ringes gewesen sein - dessen Sage in der Fassung der Brüder Grimm wie folgt beginnt: Vor etlichen hundert Jahren lebte zu Kalbe in dem Werder aus dem Alvenslebischen Geschlecht eine betagte, gottesfürchtige, den Leuten gnädige und zu dienen bereite Edelfrau; sie stand vornehmlich den Bürgerweibern bei in schweren Kindesnöten und wurde in solchen Fällen von jedermänniglich begehrt und hochgeehret (Brüder Grimm: Deutsche Sagen, 1816/18, Nr. 68).“

Lage:
Die Grabplatte lehnt innerhalb der Kirche am nördlichen Ende der Westwand.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2017