Beschreibung:
Zustand:
Die Grabplatte aus Sandstein ist oben links stark abgetreten und in der Mitte horizontal durchgebrochen. Ein weiterer Riss teilt die obere Hälfte vertikal. In der Plattenmitte befindet sich ein Fleck.

Dekor:
Die vertiefte Schrift auf dem Rand ist mit gekerbten Linien eingefasst. Auf der Platte ist die Ritzzeichnung einer Frau zu sehen, die unter einem Spitzbogen steht und ihre Hände in Gebetshaltung zeigt.

Inschrift:
Schriftzugumlauf auf dem Rand:
… M ∙ CCCC ∙ XXXIX ∙
feria ∙ tertia ∙ in festo ∙ pentecosten ∙ obiit ∙ mette ∙ uxor ∙ henrici ∙
leydens ∙ et ∙ erat ∙ Filia ∙hildebra̅t ∙
noppowes ∙ Cuius ∙ anima ∙ requiescat ∙ in ∙ pace ∙ amen

Anmerkung:
Die Grabplatte findet Erwähnung mit Abbildung in Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Kreis Stendal Land“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1933, S. 86: „29. Grabstätte der Mette Leyden, † 1439. h 2 m, br 1,12 m. Ritzzeichnung der ganzen Figur in Kielbogenrahmen mit Nasen und Blättern. In der Vorhalle. Sandstein. Umschrift in vertiefter Fraktur. z. T. unleserlich: (…) (Taf. 194b).“
Im Landesarchiv Sachsen-Anhalt am Standort Magdeburg werden mehrere spätmittelalterliche Urkunden verwahrt, in denen Mitglieder der Familie Noppow im Raum Stendal erwähnt werden. Besonders hervorzuheben ist die unter der Signatur U 21 II 1 Nr. 229 zu findende Urkunde vom 30. Juni 1385, die zum Stand der Familie Noppow aussagekräftig ist: „Der Knappe Ghereke Noppow, wohnhaft zu Borstel, entsagt allen Ansprüchen auf Hebungen vom Hof des Clawys Otten in Gohre, die der Hofrichter Voltze Noppow dem Domstift in Stendal gewidmet hatte. Zeugen: Cord Scheninge; Hinrik Moringe, Pfarrer zu Gohre; Arnd Noppow, Pfarrer zu Möringen, und der Knappe Jan van Borstel“. Denkbar wäre, dass die Verstorbene eine nahe Verwandte des hier genannten Möringer Pastors Arnd Noppow war.
Eine weitere Urkunde (U 21 II 1, Nr. 353 vom 28. Mai 1433) erwähnt zur fraglichen Zeit auch einen Hildebrant Noppow: „Hans Ronstede, Rule Kalve, Herme Apteker, Bürger zu Stendal, gewählte Schiedsleute, entscheiden in einem Streit wegen des Grenzgrabens und der Vorflut zwischen dem Dekan Diderike Becker und dem Kapitel der Nikolaikirche sowie den Bauern des Dorfs Buchholz einerseits und Busse von Ghore, seinem Sohn Frederik und Hildebrant Noppow sowie den Bauern des Dorfes Insel andererseits“.

Lage:
Die Grabplatte steht innerhalb der Vorhalle der Kirche an der Ostwand.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018