altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Hans Ernst Friederich von Rundstedt

Offizier

Sterbedatum:
15.12.1745
Konfession:
evangelisch
Ort:
Badingen
Standort:
Kirche
GPS:
11.643541 - 52.607869

Beschreibung:
Zustand:
Das Epitaph befindet sich in einem tadellosen Zustand.

Dekor:
Auf einem massiven Sockel erhebt sich das mit Akanthusblattwerk und militärischen Attributen (Waffen, Pauken, Fahnen etc.) umsäumte Epitaph. Das Schriftfeld mit vertiefter Inschrift ist als Stoffvorhang gestaltet. Darüber sitzen auf einem überkragenden Gesims zwei weinende Engel, die jeweils ein Wappen halten (links: von Rundstedt, rechts: …). Dazwischen steht das Monogramm „F E H R“ des Gefallenen, das sich mit der spiegelverkehrten Form desselben Monogramms teilweise überlagert. Den oberen Abschluss bildet eine Flamme tragende Vase. Das Grabmal ist farbig gefasst.

Inschrift
Textfeld:

Ehren Mahl
Weyland Hochwohlgebohrnen Herrn
Herrn Hans Ernst Friederich von Rundstedt
dem Alter nach ein Jüngling
Durch die Größe seines Geistes ein Held
der 23. Febr: 1718 gab Ihm das Leben. Sein 16tes Jahr brachte
Ihm unter die Cadets, und von 1736 bis 1745 erhoben
Sr: Königl: Majestӕt v. Preußen, Ihn von Frey
Corporal bis zum Leutenant unter dem Löbl.
Bonimschen Regiment Infanterie.
Der merckwürdigste Tag des 1745sten Jahres
der 15t. December
Endigte in der Kesselsdorffischen Battaille.
durch eine Canonen Schuß
Sein 28 Jähriges Leben
Der Tugend zur betrübniß,
und dem Helden Muthe zum Ruhme
Sein blut benetzt die auf denen Dresdrischen Feldern.
gepflanßten Lorbeern
Und ruft uns zu.
Den Helden macht die Wahlstatt bloß.
mich aber auch die Tugend groß.

Sockel:
Werner von Rundstedt

General Leutnant i. 3. Garde Ulanen Regiment
kommand. z. Kais. Alex. G. Grenad. Reg. Nr. I.
geb. am 12. Oktbr. 1897
gefallen am 27. Aug. 1915 beim Sturmangriff
bei Spitale (Brest Litowsk)
begraben von seinem Vater a. d. Friedhof Zabinka (Kr. Kebrye.)
______

Er durfte nicht der Väter Scholle erben
Doch durfte er für Deutsche Erde sterben
O. daß sein Opfer nicht verloren sei
Herr mach uns frei!

Anmerkung:
Der Grabstein wird beschrieben bei: Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Kreis Stendal Land“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1933, S. 12: „17. Epitaph des Hans Ernst Friedrich von Rundstedt, † 1745. h 3,40 m, br 1,70 m auf 1,35 m hohem Sockel. Schriftplatte von Akanthusvoluten eingefaßt, im Aufsatz 2 weinende Engel mit Wappen. Inschrift in vertiefter Kapitale: (…).“ Im Sockel wurde nachträglich eine Gedenkschrift für den im I. Weltkrieg gefallenen Werner von Rundstedt eingehauen.
Weder Taufe noch Ableben des Hans Ernst Friedrich von Rundstedt sind im Kirchenbuch von Badingen erfasst worden.

Lage:
Das Epitaph steht innerhalb der Kirche am nördlichen Ende der Ostwand des Chores.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018