altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Friedrich von Stephani

Gutsherr, Offizier

Sterbedatum:
14.05.1736
Konfession:
evangelisch
Ort:
Käthen
Standort:
Kirche
GPS:
11.659105 - 52.575025

Beschreibung:
Zustand:
Die Grabplatte als Sandstein ist im unteren Bereich abgenutzt.

Dekor:
Zwei Lorbeerzweige umfassen das Textfeld mit vertiefter Schrift. Darüber schweben zwei Engel, die mittig ein Wappen halten. Der Schild ist viergeteilt, oben links und unten rechts sind jeweils drei Herzen zwei zu eins angeordnet, die beiden anderen Felder zeigen jeweils drei Flammenspitzen. Den Helm ziert eine fünfzackige Krone, auf der mittig ein Herz und darüber ein eichelförmige Gebilde stehen. Die Initialen „F v S“ sind daneben zu lesen. Die unteren Ecken sind mit einem Totenkopf (links) und einer Sanduhr (rechts) dekoriert. Die Grabplatte besitzt eine farbliche Fassung.

Inschrift:
Den Weiland ∙
Hochwohlgebohrnen, und Hochgelahrte̅,
Herrn, Herrn FRIDERICH von STEPHANI ∙
Erb = Herrn auff Hohenlandin, und Köthen
Königl: Preußischen wolbestallten CAPITAIN ∙
des Hoch = Gräfflich Wittgensteinischen ∙
DRAGONER = REGIMENTS ∙
ist dieser Stein zum Gedächtniß
auffgerichtet worden ∙ Es war derselbe,
zu BERLIN ∙ d: 23 ∙ JUNII ∙ 1679 gebohren,
und vermählte sich, d: 14 ∙ OCTOBER∙ 1722 ∙
mit der Hochwohlgebohrnen, Fräulein,
Fräulein CATHARINA ∙ SOPHIA ∙ von CALBEN ∙
mit welcher Er 6 ∙ Kinder als 3 ∙ Söhne,
und 3 ∙ Töchter, gezeuget,
Er kam aus der Unruhe dieser Welt
zur seeligen Ruhe d: 14 ∙ MAII ∙ 1736 ∙
in das 56 Jahr seines Alters.
Leichen = Text. PSALM 42
Wie der Hirsch schreiet
nach frischen waßer

Anmerkung:
Vgl. Hildebrandt „Die Grabsteine und Epitaphien adliger Personen in und bei den Kirchen der Altmark“, Gardelegen 1868, S. 72: „Pfarrkirche zu Käthen 1. Links vom Altare befindet sich ein theilweise colorirter Grabstein, dessen Fläche fast ganz von der folgenden Inschrift bedeckt ist: (…) vermählte sich d. 14. October 1722, Das Weitere ist durch einen Kirchenstuhl verdeckt. Ueber der Inschrift halten zwei Engel das Stephani’sche Wappen, ohne Farbenangabe. – Den Namen der Gemahlin dieses Herrn von Stephani liest man an den von ihr geschenkten zinnernen Altarleuchtern: CATARINA. SOPHIA-(sie) VON STEPHANIN. GEBOHRNE VON. CALBEN. D. 10. OCTOBER 1750.“
Friedrich von Stephani wurde 1679 als Sohn des aus Bederkesa stammenden Hof- und Kammerrat sowie Lehnssekretär auf Hohenlandin/Uckermark und Käthen, Daniel von Stephani, geboren (vgl. Wappen ‚von Stephani ‚ | Eherold eherold.org/emblem/wappen-von-stephani/.). Entgegen der Angabe auf der Grabplatte verheiratete er sich lt. Kirchenbuch von Käthen und auch Schäplitz bereits 1721: „d. 14t Octob: hat d Hl Patrony Loci, der HochWohlgeb: Hl: Hauptmann von Stephanie seine Hochzeit fe…en in Scheppelitz (= Schäplitz) gehalten mit der HochWollgeb: Frl: Catharina Sophia von Calben“. Stephanis Ableben wurde 1736 dokumentiert: „d. 14. May ist der Hochwohlgebohrne Herr Hauptmann Friedrich von Stephani auf Käthen und Hohen-Landin Erbherr, nach einer langwierigen Kranckheit mit Tode abgegangen, und am 19. ej. in dem verfertigten Gewölbe in der Kirchen beygesetzet worden.“ Seine Ehefrau verstarb nicht in Käthen bzw. Schäplitz.

Lage:
Die Grabplatte wurde innerhalb der Kirche in die Nordwand eingefügt. Um die Sichtbarkeit wieder herzustellen, hat man eine Kirchenbank entfernt.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018