altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





August Joachim Friedrich von Itzenplitz

Gutsherr

Sterbedatum:
26.05.1742
Konfession:
evangelisch
Ort:
Grieben
Standort:
Kirche
GPS:
11.962660 - 52.439790

Beschreibung:
Zustand:
Am Zierrat des Sarges sind etliche Blessuren und Fehlstellen zu verzeichnen.

Aufbau:
Der Kasten des Sandstein-Sarges hat die Form eines Quaders und ist mit Löwenköpfen und Akanthusblattwerk verziert. Der Sargdeckel besitzt an den Schmalseiten trapezähnliche Seitenflächen, auf denen Wappen angebracht sind (Fußende: „von Itze̅plitz.“, Kopfende: …). Die Längsseiten des gewölbten Deckels tragen die Ahnenwappen (linke Seite: „H. V. TRESKO.“, „D. V. TRESKO.“, „H. V. TRESKO.“, „D. V. KLÖDEN.“, „H. V. TRESKO.“, „D. V. HITSHERN.“, „H. V. TRESKO.“, „D. V. BORSTEL.“; rechte Seite: „H. V. ITZENPLITZ.“, „D. V. TRESKO.“, „H. V. ITZENPLITZ.“, „D. V. ITZENPLITZ.“, „H. V. ITZENPLITZ.“, „D. V. SCHVLENBVRG.“, „H. V. ITZENPLITZ.“, „D. V. MOLTZAN.“). Auf der Oberseite des Deckel befinden sich vom Kopf- zum Fußende angeordnet: geflügelte Sanduhr, Kartusche mit vertiefter Inschrift, Kruzifix mit der Aufschrift „I. N. R. I.“, Krone, Kartusche mit vertiefter Inschrift, Totenkopf über gekreuztem Knochenpaar.

Inschrift
hintere Kartusche:

Alhier ruhen die
Gebeine des Hoch
wohlgebl: Herrn,
August Joachim,
Fridrichs v: Itzen
plitz
auf Grieben
Schärn [= Scheeren] ErbHl.

neben dem Kruzifix:
Gebohren
Ao̅: 1700
den 27 Xbr.
verschieden
1742 d: 27
May Seines
Alters 41 Jah̅:
4 Mo̅: 23 Ta̅:

vordere Kartusche:






Anmerkung:
Der Grabstein wird mit Abbildung beschrieben bei: Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Kreis Stendal Land“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1933, S. 80. Die Angaben zu den Wappen und des Zierrats entsprechen nur teilweise der auf den beiden Särgen vorzufindenden Anordnung: „14 Zwei Steinsärge des August Joachim Friedrich v. Itzenplitz, † 1742, und seiner Frau Johanna Louisa, geb. v. Wule. lg 2,05 m, br 0,75 m. An der Ostwand. Beide gleich. Obenauf: Totenkopf, Kartusche mit Inschrift, Krone und Kruzifix. An der Deckelwölbung ringsum Wappen: Itzenplitz (3 Bärenköpfe auf Schrägrechtsbalken); Moltzan (gespalten, rechts Baumast mit Blättern; links 2 Greifenköpfe); Itzenplitz; Schulenburg (geviertelt, rechts oben und links unten Rind, links oben und rechts unten 3 Adlerfüße); Itzenplitz; Itzenplitz; Itzenplitz; Treskow (3 Hundeköpfe); Itzenplitz; Schladen, Trotha; Wertensleben; Zincken; Hakeborn; Hanfstengel; Geulan (Gans); Obschelwitz (Hahn); Gremenberg (3 Sparren). Am Kasten Löwenköpfe mit Ringen zwischen Akanthusblättern. Als Füße dienen liegende Bären. (Taf. 202c)“.
Das Ableben des von Itzenplitz wurde 1742 im Griebener Kirchenbuch dokumentiert: „Grieben d. 26 Maii ist des Nachts um 11 Uhr gestorben Herr August Joachim Friedrich von Itzenplitz weyl. Erb-Herr auf Grieben Schären. (beygesetzt d. 27 hujus)“. Im Jahre 1700 wurde dieser als Sohn des Joachim Christoph von Itzenplitz (* 17. Mai 1671 † Grieben 13. Mai 1730) und dessen Ehefrau Margarethe Maria von Tresckow (Tochter des Hans Joachim Tresckow zu Niegripp und Anna Catharina von Tresckow a. d. Hause Schlagenthin) geboren (vgl. Itzenplitz - worldhistory worldhistory.de/wnf/navbar/wnf.php?oid=16199&sid=). In erster Ehe war er verheiratet mit Johanna Luise von Wulffen, einer Tochter des Hans Ulrich von Wulffen, Herr auf Loburg, und Helene Sophia von Schladen. Nach deren Tod im Jahre 1735 ging er am 15. Mai 1737 eine zweite Ehe mit seiner Schwägerin Friederike Charlotte von Wulffen (* 20. Mai 1718 † Gänsefurt 5. April 1763) ein (vgl. von Wulffen - Geneanet https://gw.geneanet.org/jrdus?lang=en&m=N&v=von+wulffen), zu deren Tod 1763 im Kirchenbuch von Grieben folgender Eintrag zu lesen ist: „Grieben ist die wexl. Hochwohlgebohrne Frau, Frau Friderica Charlotta verwittbete von Itzenplitzen gebohrne von Wulfen, aus dem Hause Loburg gebürtig, zu Gähensefurth d. 5 April, dahin sie Freunde zu besuchen, gereiset an einem Schlagflus verstorben und d. 7 April nach Hecklingen gebracht und in das Trothaische Erbbegräbnis beygesetzet worden“.
Der ersten Ehefrau des von Itzenplitz wurde nach deren Ableben ein gleichartiger ebenfalls in der Griebener Kirche stehender Sarg zu Teil.

Lage:
Der Sarg steht innerhalb der Kirche in der südöstlichen Ecke des Schiffes auf Hölzern aufgebockt.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018