altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Carl Ernst von und zu Adelsheim

Offizier

Sterbedatum:
29.03.1721
Konfession:
evangelisch
Ort:
Werben
Standort:
Johannis-Kirche
GPS:
11.981731 - 52.859651

Beschreibung:
Zustand:
Die Grabplatte aus Sandstein ist horizontal in zwei Teile zerbrochen. Die obere Ecke rechts fehlt.

Inschrift:
Hier ruhet in G(ott)
der ReichsFrey-Hochwohlgeb
Herr Hl CARL ERNST
von und zu ADOLTSHEIN

Erbherr von Adoltsheim,
Wagbach, Necker Bing,
Edelfingen, Lautenbach,
und Bocksberg,
Seiner Königlichen Mayl:
von Preussen,
Wohlbestallter Hauptmann
über eine Compagnie zu Fuss,
ist gebohren Ao̅. 1686.
und gestorben in Werben
d. 29 Mart. Ao̅. 1721.

Anmerkung:
Das Grabmal wird mit Abbildung beschrieben in Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Der Kreis Osterburg“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1938, S. 385f: „Die folgenden Grabsteine stehen alle im Turmgeschoß. Sie zeigen in ganz besonderer Übersichtlichkeit die Stilentwicklung der Grabsteinkunst des 18. Jahrhunderts. (…). 36. Grabstein des Reichsfreiherrn Carl Ernst von und zu Adoltsheim, geb. 1680, gest. 1721. h 1,80 m, br 95 cm. Sandstein. Auf dem Grabstein ist über einem Tuchgehänge das Wappen mit einem Bockshorn angebracht. Nach der Inschrift (in vertiefter Fraktur) war von Adoltsheim königl. preußischer Hauptmann und Erbherr von Adoltsheim, Wagbach, Necker Bing und Bocksberg. (Tafel 217 b.)“
Vgl. Biedermann „Geschlechtsregister Der Reichs Frey unmittelbaren Ritterschaft Landes zu Francken“, Culmbach 1751, Tabula CXCII: „Carl Ernst von und zu Adelsheim, Wachbach, Edelfingen Laudenberg und Nackar Binau geboren anno 1683 den 19 Julii, studirete fleißig in seinen Standgemässen Wissenschafften auf denen Königlich Preußischen Universitäten zu Frankfurth an der Oder und Halle in die 4 Jahre, nahme alsdenn Königlich Preußische Kriegs Dienste unten den löblich Leopold Anhalt Deßauischen Regimente, an, dienete von unten auf, erlangete endlich die Hauptmanns Stelle, wohnete allen Feld Zügen in Brabant und Pommern bey, starb anno 1721 den 29 Mart zu Werben in der alten Mark, und ruhet daselbsten“. Er war der Sohn des Johann Philipp von und zu Adelsheim und dessen zweiter Ehefrau Marie Louise geb. von und zu Adelsheim Im Sterbergister der Johannis-Kirche zu Werben steht im Jahre 1721 zu lesen: „Tit: off: Capitain von Adolsheim, ward den 4ten April: auf vorher ge… Läutung mit allen Glocken zu dreyen unterschiedenen Stunden u. einer parentation so der Feldprediger vom Regiment gehalten in der Kirchen beygesetzet im gewölbe hinter der Cantzel.“
Vgl. Adelsheim (Adelsgeschlecht) – Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Adelsheim_(Adelsgeschlecht) „Adelsheim (früher Alletzheim, Adol(t)zheim) ist der Name eines alten fränkisch-schwäbischen Adelsgeschlecht Angehörige der Familie waren Gefolgsleute der Grafen von Dürn. Sie führten noch im 13. Jahrhundert von ihrem ursprünglichen Sitz in Dürnden Namen, was später manchmal zu genealogischen Verwechslungen mit den jüngeren Söhnen des gräflichen Hauses führte. Poppo von Duren (auch Düren), 1298 erstmals urkundlich erwähnt, erwarb Anfang des 14. Jahrhunderts die freieigene Herrschaft Adelsheim und Teile der Herrschaft Sennfeld. Er errichtete die Burg Adelsheim, von der seine Nachkommen den Namen führten. Das Geschlecht erscheint dann erstmals mit Hans von Adelsheim 1324 urkundlich unter dem neuen Namen. Die Brüder Beringer und Poppo von Adelsheim, beide nannten sich bereits Ritter, übergaben 1347 das Eigentum ihrer Burg und Stadt Adelsheim und ihren Anteil an der Feste Herbolzheim dem Bischof von Würzburg und nahmen es gleichzeitig von ihm wieder zu Mannlehen. Das förmliche Stadtrecht erhielten die Herren von Adelsheim im Jahre 1374 von Kaiser Karl IV. für alle Leute, die unter ihrer Burg zu Adelsheim wohnten oder später dort wohnhaft wurden. Goetz von Adelsheim wurde 1480 Unterlandvogt im Elsass und erhielt Schloss Wasselnheim bei Straßburg als Reichslehen, das jedoch seine Söhne bereits 1496 an die Stadt Straßburg verkauften. Von 1550 bis zum Ende des 17. Jahrhunderts zählten die Herren von Adelsheim, wegen des Besitzes bzw. Teilbesitzes von u. a. Edelfingen, Binau (1714 bis 1763), Laudenberg (2. Hälfte 15. Jh.), Sennfeld, Volkshausen (hälftiger Anteil als würzburgisches Lehen), Wachbach, Hachtel und Dörtel, zur Reichsritterschaft im Ritterkanton Odenwald des fränkischen Ritterkreises. Im 16. Jahrhundert waren sie auch im Ritterkanton Rhön-Werra immatrikuliert. (…)“

Lage:
Die Grabplatte steht innerhalb des Kirchturms am südlichen Ende der Ostwand.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018