altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Henning von Rundstedt

Gutsherr

Sterbedatum:
00.00.1615
Konfession:
evangelisch
Ort:
Döbbelin
Standort:
Kirche
GPS:
11.789967 - 52.574804

Beschreibung
Zustand
:
Von der Grabplatte aus Sandstein fehlt die untere Hälfte. Am oberen Rand sind Abschläge zu erkennen. An der linken Seite ist eine kleine Nut eingehauen worden, die vermutlich ursprünglich einen Metallbügel als Wandhalterung für die Grabplatte aufnahm.

Dekor:
Unter einem schlichten Rundbogen ist das Relief eines Ritters zu erkennen, der seine Hände zum Gebet aneinanderlegt und (vermutlich) kniet. Über dem Bogen befindet sich die vertiefte Inschrift. Sterbedatum und Alter sind nach Ableben der Person nicht ergänzt worden. An den vier Ecken des Textfeldes stehen die Ahnenwappen (links oben: von Rundstedt – drei zusammengestellte Schwerter im Schild und als Helmzier; unten links: quergeteilter Schild mit drei Lilien unten und zwei Sternen oben, eine Lilie als Helmschmuck; oben rechts: quergeteilter Schild, ein Büffelhornpaar als Helmzier; unten rechts: von Hake – drei Haken im Schild, die zwei zu eins angeordnet sind und ein Haken zwischen einem Flügelpaar auf dem Helm).

Inschrift:
ANO DE̅
IST DER
EDLE GESTRENGE
VND EHRENVESTE HENNING V: RON„
STET
ERBSESSE̅ ZV DOPPL̅I̅ IN GOT
SEHELIG ENTSCHLAFE̅ SEINES ALTERS

Anmerkung:
Vgl. „Döbbeliner feiern den 830. Geburtstag ihres Dorfes“, erschienen in der Altmarkzeitung vom 28.5.1990. Demnach wurde der Grabstein 1989 bei Arbeiten in der Kirche gefunden und auf die Zeit um 1580 datiert.
Zur Geschichte von Döbbelin siehe auch Jochen Reinecke „Die Familie von Rundstedt“, erschienen in der Broschüren-Reihe „Schlösser und Gärten in Sachsen-Anhalt Döbbelin“, 2001, S. 2f: „Bereits 1472 wurden Hermann und Ludeke von Rundstedt mit einem Teil von Döbbelin belehnt und kauften 1477 von denen von Calben die ganze Bede. Herme Rustede nahm ein Anlehn auf seinen Hof am 25. Jan. 1524 auf. Henning, als Einziger Sohn des 1544 verstorbenen Hermann, erbte Döbbelin. Erst 1560 war er mündig und ehelichte 1568 Agnes von Eimbeck, die 300 Gulden als Aussteuer mitbrachte. Seine Mutter und seine Schwester wohnten ebenfalls in Döbbelin. Von Henning sagte man: „Er lieh anstatt zu borgen!“, was damals selten war. Zuletzt lebte er in Stendal in einem Freyhaus am Dom. 1615 starb er ohne Lehnserben, so daß Döbbelin nach einigem Zank durch Kauf an die Vettern in Schönfeld kam. Henning hinterließ ein durch ihn selbst erbautes festes Gutshaus sowie ein stattliches Erbe. ...“

Lage:
Die Grabplatte lehnt innerhalb der Kirche an der Nordwand des Schiffes gegenüber dem Südeingang.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018