Altmärkischer Geschichtsverein
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Herbsttagung 2025
Salzwedel

Die Herbsttagung 2025 fand am 18. Oktober, inzwischen wie gewohnt, im Bürgermeisterhof Salzwedel statt. In diesem Jahr musste wieder ein neuer Vorstand gewählt werden. Aus praktischen Gründen wurde dabei die Anzahl der Vorstandsmitglieder mit der damit einhergehenden Satzungsänderung auf vier Personen verkleinert. Die neu gewählten Mitglieder des Vorstands sind: Sigrid Brückner (Vorsitzende), Alexander Wanja Berberich (stellvertretender Vorsitzender), Ulrich Kalmbach (Schriftführer), Steffen Langusch (Kassenwart).
Nach der zügig durchgeführten Wahl und den dazugehörigen Regularien folgte umgehend der Vortragsteil mit drei Referenten.

Steffen Langusch referierte zum Thema: „Neues aus alten Briefen. Zur Bedeutung von Briefen als geschichtliche Quellen am Beispiel der alten Vereinsakten und weiterer Briefbestände im Stadtarchiv Salzwedel“. Nach einer Einleitung über Briefe als Quellengattung und deren Besonderheiten stellte er mehrere interessante Beispiele aus dem Stadtarchiv vor. In seinem Vortrag zitierte Steffen Langusch u.a. aus dem Konvolut eines Lehrers aus Arendsee, in dem frühe Berichte über die Erforschung des Arendsees enthalten waren. Der mecklenburgische Altertumsforscher Andreas Georg Masch (1781-1851) taucht ebenso in der brieflichen Überlieferung des Altmärkischen Geschichtsvereins im Stadtarchiv auf. Ein anderes, jüngeres Beispiel für postalische Überlieferungen ist ein Nachlass von Feldpostbriefen der Familie Koch aus der Zeit des 2. Weltkrieges.

Daran an schloss sich die Präsentation von Herrn Dr.-Ing. Hansjörg Rümelin aus Hannover, der ein kunstgeschichtliches Thema parat hatte: „Die Porträt-Medaillons am Haus Breite Straße 1 in Salzwedel und die norddeutschen Terrakotten der Renaissance.“ Der Referent stellte einen für Salzwedel besonderen Bauschmuck, die Bildmedaillons am deswegen sogenannten Salzwedeler Terrakottenhaus in den Zusammenhang norddeutscher Vergleichsarbeiten, so u.a. aus Lübeck, Lüneburg, Wismar oder Schwerin. Die Brustbildnisse aus Terrakotta stellten Porträts reeller Personen oder auch nur Typenbildnisse dar und schmückten Fassaden vor allem bürgerlicher Repräsentationsbauten des 16. Jahrhunderts.

Im kurzen dritten Beitrag der Vortragsfolge informierte Dr. Eckhart Reihlen, derzeitiger Patron der in Salzwedel ansässigen Gerckenschen Familienstiftung, über ein im letzten Jahr erschienenes Buch, das sich der Geschichte der Stiftung widmete: „Die bebilderte Geschichte der Gerckens“. Einführend ging Eckhart Reihlen kurz auf die Geschichte der Stiftung selbst und ihre gegenwärtige Verfasstheit ein. Anschließend wurden Aufbau und Methodik des Buches, das auch in englischer Sprache erschienen war, beleuchtet. Nach dem Vortragsblock wurde das Mittagessen in inzwischen gewohnter Weise im Restaurant Da Gaetano in größerer Runde eingenommen.

Anschließend führte ein kleiner Spaziergang zum Salzwedeler Glockengarten mit seiner erst jüngst eröffneten Ausstellung. Hier waren wir Gast bei dessen Betreiberverein, der „Initiative Kulturerbe Salzwedel e, V.“. Arne Beckmann stellte das gesamte Projekt des Glockengartens und der neuen Dauerausstellung „Die Glocke - Das Museum“ vor. Er würdigte dabei die großen Bemühungen des erst im letzten Jahre verstorbenen Initiators Dr. Gerhard Ruff, der das Projekt ins Leben gerufen hatte. Mit einem Kaffeetrinken im sonnigen Freigelände des Glockengartens klang bei selbstgebackenem Kuchen die Herbsttagung besinnlich aus.


Blick in den Tagungsraum im Bürgermeisterhof beim Vortrag von Steffen Langusch


Gruppenbild mit Tagungsteilnehmern vor dem Denkmal für die Salzwedeler Glockengießer von Waldemar Nottbohm