Altmärkischer Geschichtsverein
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Herbsttagung 2015

Der diesjährigen Herbsttagung am 10. Oktober 2015 in Salzwedel wohnten 37 Teilnehmer (29 Mitglieder und 8 Gäste) bei. Eingangs gab der Vorsitzende einen kurzen Tätigkeitsbericht des letzten Jahres. Danach wurde das Programm nach der Tagesordnung absolviert.




Mit seinem Vortrag „Die Evangelistenbilder am Chorgestühl in St. Marien Salzwedel“ widmete sich Rudolf Bönisch aus Lübbenau (Spreewald) einem interessanten Thema der Innenausstattung der Salzwedeler Marienkirche. Der Referent berichtete ausführlich und vergleichend über verschiedene Evangelistendarstellungen vor allem in brandenburgischen Kirchen und arbeitete dort stilistische Ähnlichkeiten bzw. Darstellungsweisen heraus und untersuchte deren Grafikvorlagen. Danach ging er auf die konkrete Gestaltung der Evangelisten am Salzwedeler Chorgestühl ein. Eine anschließende Besichtigung in der Kirche war wegen eines dort stattfindenden Chorkonzertes leider nicht möglich.




Zum zweiten Thema des Tages sprach Michael Belitz (Magdeburg): „Die Altmark als Grenzregion der Bistümer Halberstadt und Verden“. Michael Belitz beschrieb die Schwierigkeiten, die frühe Geschichte der Altmark, konkret die der kirchlichen Verfassung und Einflussgebiete der hier aneinandergrenzenden Bistümern Halberstadt und Verden, zu beschreiben und referierte eindrücklich über die der älteren Forschung oft zugrunde liegende schriftlichen Überlieferungen und den dabei zu verzeichnenden Urkundenfälschungen. Er ging dabei auch u.a. auf die Schwierigkeit einer exakten topografischen Abgrenzung bis hin zu unterschiedlichen Deutungen historischer Flussnamen ein.




Anschließend gab Jens Winter einen Überblick zu den Gedenkorten in der Stadt Salzwedel, die an Kriege erinnern. Sein Vortrag „Kriegerdenkmäler in Salzwedel – ein Schülerprojekt“ widmete sich der Arbeitsweise der von ihm betreuten Schülergruppe und stellte gleichzeitig die Ergebnisse vor, die in einer Broschüre veröffentlicht worden waren. Anschließend an die Mittagspause wurde dieses Thema dann bei einem kurzen Stadtspaziergang vertieft. Die Tagungsteilnehmer besichtigten die Gedenkstätte für die Gefallenen des 1. Weltkrieges im Salzwedeler Burggarten. Ebenso fand auf diesem Rundweg eine umgenutzte Gedenktafel in der ehemaligen Franziskanerkirche Beachtung. Auch im Danneil-Museum, wo der kleine Rundgang dann endete, wurden vor diesem thematischen Hintergrund entsprechende Erinnerungsstücke in der Dauerausstellung betrachtet.




Die diesjährige Sonderausstellung im Museum wurde dann abschließend besichtigt. Sie war dem Beetzendorfer Maler Wolfgang Bierstedt (1936-1983) gewidmet. Dessen Tochter Ina Bierstedt, bildende Künstlerin in Berlin, hatte sich in einem Erinnerungsprojekt mit den Arbeiten ihres Vaters beschäftigt und eigene Arbeiten zu denen ihres 1983 verstorbenen Vaters in Beziehung gesetzt. Die Tagung klang dann üblicherweise bei Kaffee und Kuchen aus.